Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Marc Marquez (4.): Fast hätte es wieder gekracht

Von Ivo Schützbach
In der Startphase: Marquez (93) und Morbidelli (21) kollidierten

In der Startphase: Marquez (93) und Morbidelli (21) kollidierten

Nach wenigen Hundert Metern hätte das MotoGP-Rennen auf dem Red Bull Ring für Marc Marquez bereits vorbei sein können. Der Gresini-Ducati-Pilot erklärte, was in der Startphase in Spielberg schieflief.

Um die Startvorrichtung an einer MotoGP-Maschine zu aktivieren, müssen die Fahrer sehr hart bremsen, dann rastet die Gabel auf Block ein. Weil der Spanier in der Aufwärmrunde damit beschäftigt war, seinen kalten Vorderreifen (er musste das Rad wechseln, weil das Ventil gebrochen war) mit Bremsmanövern auf Temperatur zu bringen, aktivierte und deaktivierte er die Startvorrichtung aus Versehen wieder. Bei seiner letzten Vollbremsung vor dem Startplatz war er dann nicht schnell genug, um die Startvorrichtung erneut zu aktivieren.

Marquez musste also ohne diese Hilfe starten. Im Sprint zur ersten Kurve wurde der achtfache Weltmeister innerhalb weniger Hundert Meter vom dritten Startplatz bis auf Position 6 durchgereicht. Beim Anbremsen wollten Marquez und Franco Morbidelli auf den gleichen Meter Fahrbahn, kollidierten, mussten die Bremse lösen, den Notausgang nehmen, in der Auslaufzone einen weiten Bogen fahren und fielen dadurch weit zurück. Während Marquez als 13. aus der ersten Runde zurückkam, war «Morbido» nur 17. Dass sie die Zielflagge nach 28 Runden als Vierter und Achter sahen, unterstreicht ihre starken Leistungen.

«Ohne die Startvorrichtung war es schwierig, gut loszufahren», erklärte der Gresini-Ducati-Pilot. «Ich war ganz ruhig und wollte vor der ersten Kurve früh bremsen, um anschließend gut beschleunigen zu können. Dann kam es aber zum Kontakt…»

Marquez und Morbidelli hatten großes Glück, dass keiner von ihnen in der Gruppe stürzte, sonst hätten sie eine Katastrophe ausgelöst.

«Vom 13. Platz ging ich es dann Schritt für Schritt an», erklärte Marquez, der zeitweise bessere Rundenzeiten fuhr als Pecco Bagnaia und Jorge Martin an der Spitze. Er kam 13,8 sec hinter dem Sieger ins Ziel, auf den Dritten Enea Bastianini verlor Marc 6,5 sec. Sein Speed hätte leicht für das Podium gereicht.

«Was mein Gefühl betrifft, war das durch alle Sessions hindurch eines meiner besten Wochenenden», hielt der 31-Jährige fest. «Im Sprint schied ich aber aus und holte null Punkte und im Grand Prix wurde ich Vierter. Meinen Speed habe ich aber genossen, er war da. In Montmelo wurde ich Zweiter und Dritter und das war eines meiner schlimmsten Wochenenden.»

Marquez betonte, dass es ihm kein Kopfzerbrechen bereite, dass es am Rennsonntag 1052 Tage her war, dass er letztmals einen Grand Prix gewann. «Das ist ein Aufbaujahr», meinte der nächstjährige Ducati-Werksfahrer. «Und ich baue auf – Schritt für Schritt. Und schaue, dass ich es aufs Podium schaffe. Gelingt mir dieses Jahr kein Sieg, kommt er halt nächstes Jahr.»

Ergebnisse MotoGP Spielberg, Rennen (18. August):

1. Francesco Bagnaia, (I) Ducati, 28 Runden in 42:11,173 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +3,232 sec
3. Enea Bastianini (I) Ducati +7,357
4. Marc Márquez (E), Ducati, +13,836
5. Brad Binder (ZA), KTM, +18,620
6. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +21,206
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +24,322
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +27,677
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +28,829
10. Alex Márquez (E), Ducati +30,268
11. Pol Espargaró (E), KTM +30,526
12. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +30,702
13. Pedro Acosta (E), KTM, +33,736
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +36,310
15. Augusto Fernandez (E), KTM, +36,522
16. Alex Rins (E), Yamaha, +37,571
17. Joan Mir (E), Honda, +40,432
18. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 43,788
19. Jack Miller (AUS), KTM, +44,134
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +44,576
21. Johann Zarco (F),Honda, +54,126
22. Stefan Bradl (D), Honda, +54,923
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 1 Runde zurück
– Luca Marini (I), Honda, 23 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Spielberg, Sprint (17. August):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 14 Runden in 20:59,768 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +4,673 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +7,584
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +9,685
5. Jack Miller (AUS), KTM, +10,421
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,523
7. Brad Binder (ZA), KTM, +10,941
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +11,932
9. Pol Espargaró, (E), KTM, +15,101
10. Pedro Acosta (E), KTM, +16,611
11. Maverick Viñales (E), Aprilia, +16,759
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +17,943
13. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +18,304
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,185
15. Johann Zarco (F), Honda, +21,330
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +22,940
17. Luca Marini (I), Honda, +25,830
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +26,622
19. Joan Mir (E), Honda, +27,458
20. Alex Márquez (E), Ducati, +37,870
– Augusto Fernández (E), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 4 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Stefan Bradl (D), Honda, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 22 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 275 Punkte. 2. Martin 270. 3. Bastianini 214. 4. Marc Marquez 192. 5. Vinales 139. 6. Binder 128. 7. Acosta 125. 8. Aleix Espargaro 113. 9. Di Giannantonio 104. 10. Alex Marquez 98. 11. Bezzecchi 73. 12. Morbidelli 73. 13. Oliveira 55. 14. Quartararo 49. 15. Miller 47. 16. Raul Fernandez 46. 17. Augusto Fernandez 16. 18. Zarco 14. 19. Mir 13. 20. Nakagami 13. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Pol Espargaro 6. 24. Marini 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 389 Punkte. 2. Aprilia 208. 3. KTM 194. 4. Yamaha 53. 5. Honda 28.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 489 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 343. 3. Gresini Racing MotoGP 290. 4. Aprilia Racing 252. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 177. 6. Red Bull KTM Factory Racing 175. 7. Red Bull GASGAS Tech3 141. 8. Trackhouse Racing 101. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 57. 10. LCR Honda 27. 11. Repsol Honda 14.

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