MotoGP: Chance auf Rückkehr von Brünn

GP-Legende Mick Doohan: Papa eines Formel-1-Piloten

Von Thomas Kuttruf
Der Australier «Quick Mick» Doohan dominierte die 500er-Weltmeisterschaft fünf lange Jahre. Mit Jack Doohan kommt nun der Sohn der MotoGP-Legende ins Fahrerlager des höchsten Vierrad-Prädikats.

Michael «Mick» Doohan zählt bis heute den großen Helden der Motorrad-Weltmeisterschaft. Nicht nur aufgrund seiner fünf WM-Titel, die der Australier ab 1994 in Serie auf der Honda NSR 500 in der Königklasse abräumte, wurde Doohan in die Ruhmeshalle der MotoGP berufen.

So berühmt wie der Speed des Rennfahrers Mick Doohan war der einzigartige Kampfgeist des Piloten aus Brisbane. Denn nach einem verheerenden Crash während der Dutch TT in Assen 1992, bei der damals 27-jährige Honda-Werksfahrer sich so schwer am Bein verletzte, dass die Karriere des Australiers eigentlich bereits beendet war.

Knapp einer Amputation entgangen, verlor Doohan über ein Jahr seiner Karriere durch Operationen und Therapien. Doch Doohan kämpfte sich zurück und übernahm ab 1994 das uneingeschränkte Kommando in der Königsklasse. Die stärkste Phase erlebte Doohan nach endlosem Schmerz.

Tragischerweise konnte Doohan im zweiten Abschnitt seiner Laufbahn nicht mehr gegen die größten Athleten der Zweitakt-Ära antreten. Nach Wayne Raineys fatalem Unfall 1993 in Misano war auch Kevin Schwantz von Verletzungen gezeichnet. Der Texaner trat 1995 zurück.

Auch die Karriere des Michael Doohan endete dann nach einem Sturz. Nach dem heftigen Crash im Training in Jerez 1999 war für den 54-fachen GP-Sieger Schluss.

Vier Jahre nach seinem Rücktritt wurde Mick Doohan Vater. Sohn Jack, geboren im Januar 2003, fühlte sich im Gegensatz zu seinem Vater von Beginn einer Vierradkarriere verschrieben. Mit dem gleichen Ehrgeiz wie Mick arbeitet sich Jack Doohan nach seiner Kart-Laufbahn durch die klassische Formel-Schule in England und Asien weiter nach vorne. Zuletzt war Junior der Motorad-GP-Legende in der Formel-2 erfolgreich.

Wie bereits auf SPEEDWEEK.com berichtet, hat der 22-Jährige nun auch den ganz Sprung ins elitäre Fahrerlager der Formel-1 geschafft. 2025 besetzt Jack Doohan als Fixtstarter eines der Cockpits bei Alpine. Doohan ist somit der erste Sprössling eines MotoGP-Weltmeisters, der es in die Topliga der Auto-Piloten geschafft hat.

Das schöne wie tragisch-kuriose Motorsport-Drehbuch geht weiter. Während der Australier als Nachwuchsmann gefeiert wird, fällt die Tür für den Deutschen Mick Schumacher vorerst zu. Der Sohn der F1-Legende steht bereits unter Vertrag bei Alpine. Sein Plan war es, über den Langstrecken-Einsatz des Werks den Weg zurück in die Formel-1 zu finden.

Michael «Mick» Doohan war mit seinem Nachbar in Monaco Michael Schumacher mehr als nur bekannt. Über die Jahre entstand eine feste Freundschaft mit Familienbesuchen. Mick Schumacher trägt seinen Namen auch als Zeichen der Verehrung des deutschen Vierrad-Gottes für den australischen Motorrad-Helden. 

Doohan Senior, der als Dankesgeste für seine überragenden Leistungen mit Honda einen Formel-1 Test absolviert hatte, wird damit wohl in Zukunft noch regelmäßiger im F1-Fahrerlager zu Gast sein. Via soziale Medien erhielt Mick Doohan bereits zahlreiche Glückwünsche ehemaliger GP-Kollegen zum Durchbruch von Doohan Junior.

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