Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Borsoi über Morbidelli: «Wenige hätten das geschafft»

Von Manuel Pecino
Franco Morbidelli findet sich nach seinem missglückten Start in die MotoGP-Saison 2024 mit der Ducati immer besser zurecht. Pramac-Teammanager Gino Borsoi erklärte, wie ihm das Team dabei hilft.

Am 16. August wurde verkündet, dass Franco Morbidelli 2025 in der MotoGP für VR46 an den Start gehen wird. Mit der GP24 wird er in der nächsten Saison das gleiche Bike fahren, wie bei seinem jetzigen Arbeitgeber Pramac Ducati.

Der Italiener mit brasilianischen Wurzeln erlebte einen schwierigen Saisonstart. Nach einem Trainingsunfall mit einer Ducati Panigale in Portimão Ende Januar, verpasste er die Wintertests in Malaysia und Katar. Der Schützling der VR46-Akademie tat sich anfangs schwer, sich auf die für ihn neue Ducati einzustellen. Das spiegelte sich auch in den Ergebnissen wider – obwohl er mit der GP24 das beste Bike im Feld zur Verfügung hat, blieb Morbidelli deutlich im Schatten der anderen Ducati-Piloten und auch hinter den GP23-Fahrern. Ein erstes Lebenszeichen setzte er im Sprint in Jerez, mit dem vierten Platz. Seit Mugello ist jedoch ein deutlicher Aufwärtstrend bei dem 29-Jährigen zu erkennen. So hatte er zuletzt auch in Spielberg mit den Rängen 6 im Sprint und 8 im Grand Prix ein starkes Wochenende.

In der Gesamtwertung liegt Morbidelli mit 73 Punkten derzeit auf Rang 12. Im Gegensatz dazu befindet sich sein Teamkollege Jorge Martin mit 270 Punkten auf seinem Konto voll im Kampf um den WM-Titel. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erklärte Pramac-Teammanager Gino Borsoi, wie er mit seinen beiden Fahrern in der Box umgeht: «Ich versuche die Zeit, die ich habe, zwischen den beiden aufzuteilen, denn beide verdienen die Aufmerksamkeit, die sie brauchen, um gute Ergebnisse zu erzielen», so Borsoi. «Morbidelli benötigt mehr Aufmerksamkeit, denn Jorge hat seinen Speed. Franco braucht Unterstützung von uns, denn er musste sich an die für ihn neue Ducati zuerst gewöhnen. Er muss immer noch lernen, ein völlig anderes Motorrad als die Yamaha zu fahren und den Speed, über den er verfügt, hervorzubringen. Wir haben bereits in mehreren Rennen gesehen, dass er ein unglaubliches Können und Talent hat, und nach und nach bringen wir es an die Oberfläche.»

Borsoi weiter: «Ich persönlich bin sehr zufrieden mit den Fortschritten, die Morbido macht – denn nach seinem Sturz in Portimão hatte er echt ein Problem und es gab einen Moment, in dem alle dachten, dass er nicht in der Lage sein würde, weiter Rennen zu fahren. Viele denken, ‘ein fünfter, sechster oder siebter Platz ist doch nichts'. Aber das Niveau ist so hoch und die Motorräder sind heute auf einem solchen Stand, dass eine Top-Ten-Platzierung großen Respekt verdient. Vor allem wenn man weiß, wo Morbidelli angefangen hat, muss man ihm großen Respekt zollen, denn nur wenige hätten das geschafft.»

Die Fortschritte des Vizeweltmeisters von 2020 geben Borsoi recht. Ein Vergleich mit seinem pfeilschnellen Teamkollegen Martin, der schon das vierte Jahr auf der Desmosedici sitzt, ist vielleicht nicht ganz fair. «Es geht um den Abstand zum Ersten und um das Renntempo. Am Sonntag in Silverstone, als wir wussten, dass er kein gutes Ergebnis erzielen konnte, weil er zwei Long-lap-Strafen zu absolvieren hatte, suchten wir nach einem Ansatz, um ihn für das gesamte Rennen zu motivieren. Wir sagten ihm, er solle das Rennen als Trainingseinheit betrachten, und wir wollten, dass er in den letzten Runden des Rennens genauso schnell oder sogar schneller ist als zu Beginn», erklärte Borsoi. «Auf dem Sachsenring zeigte er am Anfang eine tolle Leistung und fuhr sogar an der Spitze, dann fiel er zurück. Aber wenn man auf das Podium will, muss man eine konstante Leistung zeigen – daran haben wir gearbeitet. Ich hätte nicht gedacht, dass er es in Silverstone noch in die Top-Ten schaffen würde, das war sehr gut. Er hat es geschafft, seine Leistung konstant zu halten und ein großartiges Ergebnis nach Hause gebracht.»

Diese Qualität zeigte er auch in Spielberg, als sich Morbidelli nach seiner Start-Kollision mit Marc Márquez von Position 17 bis auf Platz 8 vorkämpfte.

WM-Stand nach 22 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 275 Punkte. 2. Martin 270. 3. Bastianini 214. 4. Marc Marquez 192. 5. Vinales 139. 6. Binder 128. 7. Acosta 125. 8. Aleix Espargaro 113. 9. Di Giannantonio 104. 10. Alex Marquez 98. 11. Bezzecchi 73. 12. Morbidelli 73. 13. Oliveira 55. 14. Quartararo 49. 15. Miller 47. 16. Raul Fernandez 46. 17. Augusto Fernandez 16. 18. Zarco 14. 19. Mir 13. 20. Nakagami 13. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Pol Espargaro 6. 24. Marini 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 389 Punkte. 2. Aprilia 208. 3. KTM 194. 4. Yamaha 53. 5. Honda 28.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 489 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 343. 3. Gresini Racing MotoGP 290. 4. Aprilia Racing 252. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 177. 6. Red Bull KTM Factory Racing 175. 7. Red Bull GASGAS Tech3 141. 8. Trackhouse Racing 101. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 57. 10. LCR Honda 27. 11. Repsol Honda 14.

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