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X-Faktor: Aprilia zeigt käufliches Ground-effect-Bike

Von Thomas Kuttruf
Ausgerechnet im Rahmen des Österreich-GP in Spielberg nutzte Aprilia das Fahrerlager zu einer ungewöhnlichen Präsentation. Rennsport-Direktor Massimo Rivola stellte einen neuen MotoGP-Ableger vor – digital.

Die Rennabteilung der Piaggio-Konzernmarke Aprilia versteht sich als Vorreiter, wenn es um Innovation geht. Ziel der Italiener ist es auch, Brücken zu bauen zwischen spezifischen Lösungen eines Rennsport-Projekts.

Mit hoher Prominenz und einer außergewöhnlichen Präsentation hat Aprilia nun einen ersten Vorgeschmack auf das jüngste Projekt der Rennsport-Mannschaft aus Noale gegeben. Motorsport-Direktor Massimo Rivola persönlich verkündete in einer exklusiven Präsentation für ausgewählte Medien die Fortsetzung des Projektes «Aprilia X».

Bereits im Frühjahr 2019 wurde der Öffentlichkeit erstmals ein käufliches Rennstrecken-Bike mit Technologie von Aprilia-Racing präsentiert. Zum kleinen 10-jährigen Jubiläum des erfolgreichen Superbikes RSV4 entstand für solvente Kunden eine nicht zulassungsfähige Version des Vierzylinders in einer Kleinstauflage von 10 Einheiten.

Mit der unverkleideten Tuono-Variante sowie der 2022 angespitzten «Trenta» ging Aprilia der Idee eines käuflichen Technologie- und Imageträgers weiter nach. Im Spätsommer 2024 soll jetzt der Nachfolger mit deutlich mehr Eingabe des MotoGP-Projektes folgen. Massimo Rivola erklärte vor dem ersten Blick auf die käufliche Aprilia mit MotoGP-Technik: «Die neue Aprilia «X» ist das Motorrad, welches dem Technik-Layout des MotoGP-Prototypen klar am nächsten kommt. Die große Besonderheit: Die «X» ist das erste Ground-effect Motorrad am Markt. Wir haben unsere Erfahrungen und Möglichkeiten mit aerodynamischen Bauteilen erstmals in eine Kleinserie übertagen.»

Im Sinne der Innovation gab es den ersten Blick auf den exklusiven Renner dann via VR-Brille. Aprilia-Racing Legende Max Biaggi gebührte die Ehre, als Erster in die digitale 3D-Welt abzutauchen. Zu sehen bekam der GP- und Superbike-Weltmeister eine perfekt aufbereitete Datensammlung der zukünftigen Aprilia «X». Auch weiterhin basiert das Bike auf der RSV4 mit Hochdrehzahl-Vierzylinder und voluminösen Leichtmetallchassis. Dazu edelste Anbauteile mit (in der MotoGP nicht erlaubten) Karbonrädern und der letzten Generation Öhlins- und Brembo-Komponenten.

Unübersehbar in der virtuellen Realität auch die erstmalige Integration eines mehrteiligen Aero-Paketes. Die «X» wird sowohl die markante Frontlippe der RS-GP als auch den besonderen Bug des MotoGP-Renners besitzen. Etwas konservativer geht es im Heckbereich zu. Wie in der MotoGP-Realität wird auch die «X» ohne hohe Aero-Aufbauten auskommen.

Bereits in wenigen Wochen – auszugehen ist vom großen MotoGP-Event in Misano – soll die finale Version des MotoGP-Ablegers vorgestellt werden. Vorab gibt es von Aprilia außer der Bekräftigung, dass die Maschine innerhalb der Rennabteilung handgefertigt wird, noch keinerlei Aussagen zu Leistungseckdaten, Stückzahlen und Preis. Zur Orientierung: Die 230 PS starke und 166 Kilogramm leichte «Trenta» wurde für 50.000 Euro angeboten.

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