Marc Márquez: Trainer und Training mit Honda
Während sich ein bedeutender Teil der MotoGP-Elite in Italien mit Trainingseinheiten auf der GP-Piste in Misano bei Laune hielten, griff auch Spaniens Ikone Marc Márquez an den Lenker. Der Gresini-Ducati-Pilot blieb allerdings in seiner Heimat. Gemeinsam mit Bruder Alex war «MM93» in die Nähe von Valencia gereist, um auf der noch jungen Anlage des spanischen Altmeisters Jorge «Aspar» Martinez zu trainieren.
Auf dem «Aspar Circuit» südlich von Valencia schwang sich Marc Márquez auf sein angestammtes Trainingsbike – eine mit Slicks ausgerüstete Honda CBR 600-RR. Der seriennahe Supersport-Renner erinnert an die ein Jahrzehnt lange währende und die mit sechs MotoGP-Titeln vergoldete Beziehung zu dem japanischen Motorrad-Giganten.
Als unkomplizierter Vierzylinder mit dem vergleichbaren Gewicht eines MotoGP-Bikes ist die 600er ein beliebtes Trainingsinstrument– dem der Spanier trotz Ducati-Engagement in der Königsklasse weiter die Treue hält. Da der Superstar aus Cervera in der laufenden Saison aber keinen Status als Ducati-Corse-Werksfahrer innehat, wird das Fremdgehen auf der Nippon-600er seitens Bologna geduldet. Um seine Verbundenheit mit seinem zukünftigen Arbeitgeber zu demonstrieren, fährt Márquez auf seiner privaten Trainings-Honda ein Desmosedici-Logo spazieren.
Das wird sich im kommenden Jahr ändern. Sobald der Wechsel von Márquez in die Werksmannschaft vollzogen ist, wird die dunkelblaue Honda endgültig in der privaten Garage verschwinden. Wie sein zukünftiger Boxennachbar Pecco Bagnaia auch, muss auf einer in Borgo Panigale produzierten Maschine geübt werden. Dem aktuellen Weltmeister stehen für Testrunden auf seiner Hausstrecke in Misano dauerhaft Panigale V4 und V2 zur Verfügung.
Den gesamten Donnerstag spulten die Márquez-Brüder eifrig Runden auf der mit 2,2 km langen Trainingsstrecke der Akademie von Jorge Martinez ab. Im Schlepptau des WM-Vierten – David Alonso. Der Führende der Moto3-Weltmeisterschaft, der zuletzt auch am Red Bull Ring triumphierte, genießt als Aspar-Pilot Hausrecht auf der spanischen Piste. Alonso war ebenfalls mit einer 600er unterwegs. Der Aufstieg des Kolumbianers in die Moto2 im Aspar-Teams gilt als sicher.