MotoGP-Finale Barcelona: Weder Wetterchaos noch Panik
Die MotoGP kommt zum zweiten mal in diesem Jahr nach Barcelona
Zwei Wochen sind seit dem zerstörerischen Unwetter rund um Valencia im Südosten Spaniens vergangen. Die Zahl der Todesopfer liegt bei mehr als 200, immer noch werden Menschen vermisst. Die Höhe der materiellen Schäden ist immens und kann noch nicht endgültig beziffert werden.
Nur wenige Tage später wurde Katalonien, vor allem die Region rund um Barcelona, von heftigen Unwettern heimgesucht. Es regnete in der Nacht vom 3. auf den 4. November über Stunden stark, verbunden mit schweren Gewittern, die an den Bergen hängengeblieben waren.
Die Auswirkungen waren unterschiedlich. In meinem Wohnort Castelldefels stand das Zentrum unter Wasser, Erdgeschosse wurden geflutet und Unterführungen der Eisenbahn waren unpassierbar.
Ein paar Kilometer weiter in Castelldefels-Süd hat es ebenso stark und lang geregnet, aber das Wasser staute sich in unserer Straße nicht. Wir haben viel Grün rund ums Haus, da konnte das Wasser versickern; bei Nachbarn mit versiegelten Gärten, Swimmingpools und auch Kunstrasen sah das zum Teil anders aus.
Im benachbarten El Prat war der Flughafen stark von dem Unwetter betroffen. Ein Rollfeld war überflutet und zum Teil lief das Wasser auch durch die Decke in den Innenbereich des Airports und der Parkplätze.
In meinem Lieblingsrestaurant im Park in El Prat stand das Wasser 30 cm hoch. Aber die Leute blieben letztlich gelassen. Sie haben alles abgepumpt, anschließend wurde gewischt und fertig. Danach schien wieder die Sonne und alles trocknete schnell ab – von Panik keine Spur.
Das Unwetterphänomen «La gota fria» (der kalte Tropfen) wanderte anschließend weiter in Richtung Girona. Wie kam dieses Wetter zustande? Nun, eine kalte Polarströmung hat Aussackungen (Tropfen) gebildet, die auch den Mittelmeerraum erreichen. Dort stoßen sie auf das noch sehr warme Mittelmeerwasser. Der dadurch entstandene Sog sorgt für sehr feuchte Luft, anschließende Gewitter und heftige Regenfälle, die dann nicht immer schnell weiterziehen.
Das keine 30 Kilometer von Barcelona entfernte Montmeló mit seinem Circuit de Catalunya blieb von den Wetterunbilden weitgehend verschont. Am kommenden Wochenende (16./17. November) werden dort die letzten MotoGP-, Moto2- und Moto3-Rennen der Saison ausgerichtet, als Ersatz für das ursprünglich geplante Saisonende auf dem Circuit Ricardo Tormo im Örtchen Cheste nahe Valencia. Einem grandiosen Finale steht Stand heute nichts im Weg.