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LCR-Honda mit Johann Zarco: In Buriram an der Spitze?

Von Thomas Kuttruf
Beim größten Motorradhersteller der Welt wird mit Hochdruck an der Konkurrenzfähigkeit in der MotoGP gearbeitet. Die Chancen, dass Honda in Buriram für Schlagzeilen sorgt, stehen gut wie lange nicht.

Der Auftritt der LCR-MotoGP-Mannschaft beim Test in Sepang war in jeder Hinsicht beeindruckend. Während Rookie Somkiat Chantra fünf Tage lang versuchte, sich mit der Dynamik der Königsklasse zurechtzufinden und dabei durchaus Fortschritte erzielte, agierte Honda-Ass Johann Zarco effizienter.

Zarco, seit dem Rücktritt von Aleix Espargaro der Veteran im gesamten Fahrerlager, hielt sich nicht lange mit Vorgeplänkel auf. In drei Tagen klinkte sich der 34-Jährige in das offizielle Entwicklungsprogramm von HRC ein. Abwechselnd mit Luca Marini und Joan Mir ging auch der schnellste Honda-Pilot 2024 mit neuesten Entwicklungsteilen auf die Piste. Auf auffälligsten dabei das komplett neu gestaltete Heck. Statt einer Multi-Beflügelung kommt das jüngste Ende der RC213V jetzt ganz ohne Leitwerke aus.

Dass sich Honda auf einem guten Weg befindet, das ist nach dem Auftritt in Malaysia nicht abzustreiten. In seiner schnellsten Runde am dritten Tag war Zarco gute 0,7 s schneller als im Q2 im vergangenen November. Die Runde, die den LCR-Piloten auf Rang der Zeitenliste brachte, war dabei keine einmalige Gewaltrunde, sondern die beste Runde eines ganzen Bündels, das in ähnlicher Form auch Joan Mir zusammenbrachte. Am mittleren Testtag in Sepang hatte dann auch Mir die Oberhand im Honda-Lager. Doch der Franzose ließ das nicht auf sich sitzen und demonstrierte, dass er auch 2025 an der Spitze des Honda-Quartetts stehen will.

Richtig spannend wird es für die Honda-Mannschaft bereits in dieser Woche. Ab Mittwoch geht es in den nächsten und finalen Test in Thailand. Hohe Aussagekraft wird der Test für die HRC-Ingenieure haben, weil hier bereits Anfang des Jahres Erprobungen gefahren wurden – und weil hier vor wenigen Monaten Johann Zarco für Aufsehen gesorgt hatte.

Johann Zarco stürmte in Buriram ins wichtige Q2 und fuhr mit Platz 9 das beste Ergebnis der Saison heraus. Besonders interessant: In seiner schnellsten Rennrunde verlor der LCR-Held 0,7 Sekunden auf die Referenz-Rennrunde (Fabio Di Giannantonio, Ducati).

Honda unternimmt viel, um bereits beim Saisonauftakt maximalen Rückenwind aufzubauen. Bei der Teampräsentation der LCR-Mannschaft in Thailand am vergangenen Samstag sprach Teaminhaber Lucio Cecchinello von möglichen Top-5-Ergebnissen im Verlaufe der Saison. Das scheint angesichts des Entwicklungsstands und des Kalenders tiefgestapelt.

Stand heute wäre es alles andere als eine Überraschung, wenn Honda in den nächsten Wochen regelmäßig in den Schlagzeilen auftauchen würde. In Buriram könnte sich der Entwicklungsmarathon des größten Motorradherstellers der Welt erstmals wieder auszahlen.

Dass die vermeintlich größte Schlagkraft dabei von LCR-Honda und dem ältesten Piloten ausgeht, bringt zusätzliche Würze in den anstehenden Saisonauftakt. Dass Honda zu Beginn des Jahres konkurrenzfähig ist, daran herrschen nur geringe Zweifel. Die größere Aufgabe wird darin bestehen, das Niveau zu halten – dann, wenn auch die anderen Werke das volle Potenzial ihrer 2025er-Bikes entfesselt haben.

 

Ergebnis MotoGP-Test Sepang, Tag 3 (7. Februar)
Pos Fahrer (Nation) Motorrad Zeit Diff
1. Alex Marquez (E) * Ducati 1:56,493 min
2. Francesco Bagnaia (I) Ducati 1:56,500 + 0,007 sec
3. Fabio Quartararo (F) Yamaha 1:56,724 + 0,231
4. Franco Morbidelli (I) * Ducati 1:56,948 + 0,455
5. Marc Marquez (E) Ducati 1:57,042 + 0,549
6. Pedro Acosta (E) KTM 1:57,175 + 0,682
7. Johann Zarco (F) Honda 1:57,204 + 0,711
8. Joan Mir (E) Honda 1:57,279 + 0,786
9. Marco Bezzecchi (I) Aprilia 1:57,328 + 0,835
10. Alex Rins (E) Yamaha 1:57,351 + 0,858
11. Fermin Aldeguer (E) * Ducati 1:57,401 + 0,908
12. Jack Miller (AUS) * Yamaha 1:57,452 + 0,959
13. Brad Binder (ZA) KTM 1:57,614 + 1,121
14. Ai Ogura (J) * Aprilia 1:57,754 + 1,261
15. Luca Marini (I) Honda 1:57,789 + 1,296
16. Maverick Viñales (E) KTM 1:57,865 + 1,372
17. Miguel Oliveira (P) * Yamaha 1:57,960 + 1,467
18. Enea Bastianini (I) * KTM 1:58,011 + 1,518
19. Somkiat Chantra (T) * Honda 1:58,129 + 1,636
20. Michele Pirro (I) ** Ducati 1:59,121 + 2,628
21. Lorenzo Savadori (I) ** Aprilia 1:59,169 + 2,676
22. Andrea Dovizioso (I) ** Yamaha 1:59,929 + 3,436
Ergebnis MotoGP-Test Sepang, kombiniert
Pos Fahrer (Nation) Motorrad Zeit Diff
1. Alex Marquez (E) * Ducati 1:56,493 min
2. Francesco Bagnaia (I) Ducati 1:56,500 + 0,007 sec
3. Fabio Quartararo (F) Yamaha 1:56,724 + 0,231
4. Franco Morbidelli (I) * Ducati 1:56,948 + 0,455
5. Marc Marquez (E) Ducati 1:57,042 + 0,549
6. Pedro Acosta (E) KTM 1:57,175 + 0,682
7. Johann Zarco (F) Honda 1:57,204 + 0,711
8. Joan Mir (E) Honda 1:57,279 + 0,786
9. Marco Bezzecchi (I) Aprilia 1:57,328 + 0,835
10. Alex Rins (E) Yamaha 1:57,351 + 0,858
11. Fermin Aldeguer (E) * Ducati 1:57,401 + 0,908
12. Jack Miller (AUS) * Yamaha 1:57,452 + 0,959
13. Brad Binder (ZA) KTM 1:57,614 + 1,121
14. Ai Ogura (J) * Aprilia 1:57,754 + 1,261
15. Luca Marini (I) Honda 1:57,789 + 1,296
16. Maverick Viñales (E) KTM 1:57,865 + 1,372
17. Miguel Oliveira (P) * Yamaha 1:57,960 + 1,467
18. Enea Bastianini (I) * KTM 1:58,011 + 1,518
19. Somkiat Chantra (T) * Honda 1:58,129 + 1,636
20. Augusto Fernandez (E) ** Yamaha 1:58,697 + 2,204
21. Michele Pirro (I) ** Ducati 1:59,121 + 2,628
22. Lorenzo Savadori (I) ** Aprilia 1:59,169 + 2,676
23. Andrea Dovizioso (I) ** Yamaha 1:59,929 + 3,436
* Independent Team Rider, ** Testfahrer

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