Aki Ajo (KTM): Ein Verfechter der No-Bullshit-Politik
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Aki Ajo ist jetzt Teammanager bei Red Bull KTM
Der Finne Aki Ajo hat zur Saison 2025 den Posten des MotoGP-Teammanagers bei Red Bull KTM übernommen und ist damit der Nachfolger des Italieners Francesco Guidotti. Als langjähriger Eigentümer eines Moto3- und Moto2-Teams bringt der 56-Jährige Erfahrung in sämtlichen Bereichen mit, er gilt als sehr strukturierter Arbeiter mit klaren Vorstellungen.
«Die Hauptaufgabe eines Teammanagers ist, sich an der Rennstrecke um alles zu kümmern, dazu gehören auch die Fahrer», umreißt Ajo seine neue Rolle. «Das Aufgabengebiet ist aber recht weit gefasst. Es geht auch viel um die Kommunikation mit dem Werk, dem Testteam, den beiden Rennteams und dem Top-Management. Ich bin mitverantwortlich, dass das immer in die richtige Richtung geht.»
Oder um es in den Worten von Werksfahrer Brad Binder zu sagen: Er verfolgt eine «No-Bullshit-Politik».
«In der MotoGP spielt die Technik die große Rolle, die kannst du nicht vereinfachen», hielt Ajo fest. «Es stimmt aber, was Brad sagt: In Bereichen, in denen man die Arbeit einfach halten kann, muss man das auch tun. Meine früheren Fahrer lachen immer, wenn ich ihnen predige, dass sie es einfach halten und sich auf die wichtigen Dinge fokussieren sollen. Aber das musst du im Hinterkopf behalten, vor allem im Rennsport. Wir haben ein gutes technisches Paket und müssen versuchen, das Maximum herauszuholen. Dabei rede ich nicht nur vom Motorrad, sondern auch von den Leuten drumherum und den Fahrern. Es geht auch um Kommunikation und Abläufe und wie man sich auf ein Rennwochenende vorbereitet. Und wie man den Fahrern am besten unter die Arme greift. Wir müssen verstehen, in welchen Bereichen wir nicht stark sind und nicht immer voll pushen. Du musst wissen, was wichtig ist.»
Der Teammanager macht sich keine Illusionen: «Eine Einzelperson ändert nicht so viel oder zumindest nicht alles. Für mich ist wichtig zu verstehen, was das Projekt insgesamt braucht. Wenn sich jemand hervorragend schlägt – ich mag das Wort kopieren nicht –, dann sollte man ihn analysieren und ihm folgen. Ducati ist der Maßstab der vergangenen Jahre, was die Resultate betrifft. Man muss ein Auge darauf haben, damit man sich etwas abschauen und davon lernen kann. Gleichzeitig funktioniert aber jedes Projekt anders und die Arbeitsweisen von Personen lassen sich nur schwer kopieren. Meine Denkweise ist immer gleich: Erst will ich verstehen, was ich habe; dann überlege ich mir, wie ich das verbessern kann. Wir müssen es auf unsere Weise angehen, so wie es KTM macht. Wir haben mit Acosta, Binder, Bastianini und Vinales vier exzellente Fahrer. Und auch wenn wir der jüngste Hersteller in der MotoGP sind, verfügen wir inzwischen über die Erfahrung von vielen Jahren.»