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Marc Marquez staunt: «Alex, die größte Überraschung»

Von Thomas Kuttruf
Ducati-Werksfahrer Marc Marquez sicherte sich die Bestzeit in Buriram und festigte seine Meinung zum richtigen Arbeitsgerät für die Saison 2025. Bruder Alex half und demonstrierte erneut den Speed der Ducati GP24.

Während Vizeweltmeister und Ducati-Lenovo-Teamkollege Pecco Bagnaia den gesamten Tag tief in der Analyse der Desmosedici verschwunden war, ließ sich Marc Marquez im Schlussspurt des ersten Tages zu einem Angriff auf die Bestzeit hinreißen.

In den letzten zehn Minuten des hitzigen Tages warf der Spanier mit Sektor-Bestzeiten nur so um sich. Im dritten Anlauf säbelte Marc Marquez über eine halbe Sekunde von der Zeit seines Bruders ab – Platz 1 für den sechsfachen MotoGP-Weltmeister.

Die 1:29,184 min der Startnummer 93 haben Gewicht. Marc Marquez unterbot damit bereits seine eigene Quali-Zeit von 2024. Zum von Pecco Bagnaia gehaltenen Streckenrekord fehlen nach Tag 1 aber noch gut 0,4 sec.  Entscheidend vielmehr: Am heutigen ersten Testtag in Thailand fand der Spanier im Ducati-Werksteam den ganzen Tag über mehr Speed als Pecco Bagnaia und damit dem Dominator des letzten Thailand-GP.

Der Blick des noch frischen offiziellen Ducati-Piloten ging nach Tag 1 aber weniger in Richtung Bagnaia als in die Box der ihm bestens bekannten Gresini-Mannschaft. Bruder Alex hat in der Vorbereitungsphase ein Tempo mit der GP24 aufgebaut, das den erfahreneren Marquez schwer beeindruckt.

Marc Marquez: «In Barcelona war Alex sehr schnell, ok. Also habe ich in Malaysia probiert zu schlagen, aber es war nicht möglich – in der Simulation des Sprints hat er mich geschlagen. Für mich ist er ganz klar die größte Überraschung der Wintertests.»

Werksfahrer Marquez weiter: «Ich kenne ihn sehr gut. Alex ist sehr feinfühlig und weiß genau, was er zum Schnellfahren braucht. Das bekommt er derzeit. Er war auch heute wieder immer in den Top 3, ganz gleich ob auf die Distanz oder beim Blick auf eine schnelle Runde.»

Nach ausufernden 81 Runden blieb dennoch das eigentliche Thema – die Wahl der Waffen für 2025. Gemeinsam mit Pecco Bagnaia geht es auch für den Spanier um die finale Spezifikation und die Frage der homologierten Teile für 2025.

Nach drei Tagen in Sepang und einem Testtag in Buriram scheint das Team den Weg eines Hybriden zu bevorzugen. Marc Marquez sagte zum Entwicklungsstand der GP25 und der wichtigen Entscheidung: «Was ich sagen kann, ist, dass es kein leichter Prozess ist, denn wir müssen noch sehr viele Kleinigkeiten und natürlich den Motor in Einklang bringen. Was den Antrieb angeht, müssen wir uns klar sein: Was wir jetzt homologieren, damit müssen wir dann bis Ende 2026 arbeiten. Ducati ist sehr erfahren und sehr clever und wir werden nicht einen Motor homologieren, von dem wir nicht zu 100 Prozent von einer besseren Leistung überzeugt sind.»

Der Spanier unterstreicht: «Nach den Testtagen wissen wir, die GP25 ist etwas weniger ausgeglichen. Sie hat einige Stärken, aber auch Schwächen. Wir werden auch morgen noch einmal in dieser Sache auf die Strecke gehen, aber es deutet alles darauf hin, dass wir mit dem 2024er-Motor weiterarbeiten. Auf der Motorbasis von 2024 und etlichen Verbesserungen der GP25 fühle ich mich super wohl. Das wollen wir noch einmal gegenprüfen.»

Sicher ist: Ducati kann es sich nicht leisten, ein großes Risiko einzugehen. Nach dem Weggang dreier Top-Piloten und des erfolgreichsten Kundenteams muss Ducati Corse den sicheren Weg in Sachen Technik beschreiten. Eine GP24 mit viel Feinschliff aus der Entwicklung als Gebot der Stunde.

 

Zeiten MotoGP-Test Buriram (12. Februar):
Pos Fahrer (Nation) Motorrad Zeit Diff
1. Marc Marquez (E) Ducati 1:29,184 min
2. Alex Marquez (E) * Ducati 1:29,649 + 0,465 sec
3. Franco Morbidelli (I) * Ducati 1:29,683 + 0,499
4. Marco Bezzecchi (I) Aprilia 1:29,794 + 0,610
5. Pedro Acosta (E) KTM 1:29,904 + 0,720
6. Luca Marini (I) Honda 1:29,928 + 0,744
7. Johann Zarco (F) * Honda 1:29,961 + 0,777
8. Francesco Bagnaia (I) Ducati 1:30,028 + 0,844
9. Brad Binder (ZA) KTM 1:30,041 + 0,857
10. Jack Miller (AUS) * Yamaha 1:30,047 + 0,863
11. Joan Mir (E) Honda 1:30,067 + 0,883
12. Alex Rins (E) Yamaha 1:30,206 + 1,022
13. Fabio Quartararo (F) Yamaha 1:30,233 + 1,049
14. Fermin Aldeguer (E) * Ducati 1:30,373 + 1,189
15. Ai Ogura (J) * Aprilia 1:30,453 + 1,269
16. Enea Bastianini (I) * KTM 1:30,461 + 1,277
17. Miguel Oliveira (P) * Yamaha 1:30,738 + 1,554
18. Maverick Viñales (E) * KTM 1:30,827 + 1,643
19. Raul Fernandez (E) * Aprilia 1:30,975 + 1,791
20. Somkiat Chantra (T) * Honda 1:31,208 + 2,024
21. Lorenzo Savadori (I) ** Aprilia 1:31,730 + 2,546
* Independent Team Rider, ** Testfahrer

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