Joan Mir (6.): «Müssen viele Risiken eingehen»
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Joan Mir
So schnell kann es gehen: Noch am Donnerstag ließ Joan Mir vor den versammelten Journalisten verlauten, dass er sich zwar auf den Saisonstart freue, er aber nicht allzu optimistisch in dieses Wochenende gehe. Dass er bereits einen Tag später im MotoGP-Zeittraining souverän den direkten Einzug ins Q2 schaffen würde, hatte der Honda-Werkspilot nicht kommen sehen. Etwas überraschend war auch, dass er seinen Markenkollegen und LCR-Pilot Johann Zarco vier Plätze hinter sich lassen konnte.
Entsprechend glücklich war Mir in der Medienrunde im Anschluss: «Das beutetet uns eine Menge und wir sind sehr glücklich über diesen Auftakt», freute sich der Spanier. «Die Anstrengungen, die wir in den letzten zwei Jahren über uns ergehen lassen mussten, waren hart. Aber wir haben nicht aufgegeben und mehr als alle anderen gearbeitet – selbst als keiner mehr an uns geglaubt hat. Jetzt beginnen wir, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen.»
Zwar seien die Japaner nach wie vor nicht auf dem Niveau der anderen Hersteller, die RC213V sei noch immer das langsamste Motorrad im Feld. Dennoch: «Unser Bike ist jetzt fahrbar und dadurch können wir pushen. Ich kann jetzt fahren, wie ich es will und das Vorderrad ist dabei nicht mehr so empfindlich. Deshalb kann ich jetzt härter bremsen, schneller in die Kurven reinrollen und dort mehr Geschwindigkeit mitnehmen», erklärte der 27-Jährige. Die Schwachstellen der Honda seien dem Team jedoch bewusst: «Ab dem Kurvenscheitelpunkt bis zum Kurvenausgang verlieren wir nach wie vor Zeit. Und 5 km/h weniger Topspeed zu haben, wenn du vorher schon drei Zehntelsekunden verloren hast, macht es schwierig für uns.»
Auch der Antrieb ist nach wie vor eine Baustelle bei der Honda: «Der Motor ist nicht besser als 2024 – und der vom letzten Jahr war schon nicht gut. Das ist im Moment unser größtes Problem», bestätigte Mir. Die Fahrer müssten die Schwachstellen des Bikes weiter durch mehr Risiko wett machen. «Das Motorrad gibt uns Fahrern jetzt mehr Feedback. Aber wir müssen weiterhin viele Risiken eingehen, wahrscheinlich mehr als alle anderen. Aber für heute bin ich glücklich.»
Der Ex-Weltmeister freute sich für das gesamte Team und warf einen Blick zurück: «Ich freue mich auch für mich selbst. Ich war am Anfang meiner Karriere schon erfolgreicher als viele andere Piloten. Sich dann in einer Situation wiederzufinden wie diese, in der wir in den letzten Jahren waren, ist nicht einfach. Aber ich habe alles gegeben und das tue ich weiterhin. Wir geben niemals auf», ist Mir kämpferisch.
Bereits am Samstag im Qualifying können Mir und LCR-Speerspitze Johann Zarco, der als Zehnter des Zeittrainings ebenfalls direkt in Q2 einzog, den Aufwärtstrend von Honda bestätigen.
Ergebnisse MotoGP Buriram, Zeittraining:
1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:29,020 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +0,052 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +0,242
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,247
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,286
6. Joan Mir (E), Honda, +0,378
7. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,442
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,465
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,577
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,588
11. Maverick Viñales (E), KTM, +0,661
12. Brad Binder (ZA), KTM, +0,675
13. Francesco Bagnaia (I), +0,691
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,726
15. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,733
16. Luca Marini (I), Honda, +0,767
17. Alex Rins (E), Yamaha, +0,962
18. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,965
19. Enea Bastianini (I), KTM, +1,145
20. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,249
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +1,266
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,004
Ergebnisse MotoGP Buriram, FP1:
1. Marc Marquez (E), Ducati, 1:29,423 min
2. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,158 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,342
4. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,417
5. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,428
6. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,496
7. Alex Marquez (E), Ducati, +0,521
8. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,595
9. Maverick Vinales (E), KTM, +0,631
10. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,718
11. Johann Zarco (F), Honda, +0,796
12. Luca Marini (I), Honda, +0,810
13. Joan Mir (E), Honda, +0,818
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,846
15. Alex Rins (E), Yamaha, +0,918
16. Pedro Acosta (E), KTM, +0,962
17. Somkiat Chantra (T), Honda, +1,048
18. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +1,114
19. Brad Binder (ZA), KTM, +1,217
20. Enea Bastianini (I), KTM, +1,299
21. Raul Fernandez (E), Aprilia, +1,617
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,421