MotoGP: Jack Miller als Verkleidungshalter

Johann Zarco: «Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht»

Von Thomas Kuttruf
Johann Zarco: Guter Auftakt mit Position 7

Johann Zarco: Guter Auftakt mit Position 7

Dass Johann Zarco der erfolgreichste Honda-Pilot beim MotoGP-Auftakt in Thailand war, überraschte niemanden. Der 34-Jährige feilte auch in Buriram weiter und mit Erfolg an der Beziehung zu seiner RC213V – Platz 7.

Beim Auftaktsprint von Buriram hatte Johann Zarco sich seit langer Zeit wieder einmal in einem Rennen hinter Honda-Kollege Joan Mir einreihen müssen. Der Markenkollege aus Spanien hatte ihm zudem den letzten WM-Zähler weggeschnappt.

Von der kleinen Niederlage ließ sich der älteste Pilot der MotoGP nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Beim Großen Preis von Thailand spielte der Franzose sein ganzes Können aus. Mit 15 Sekunden Rückstand auf den Sieger und direkt am Hinterrad von Aprilia-Werksfahrer Marco Bezzecchi kreuzte der LCR-Honda-Pilot die Ziellinie auf Position 7.

Nach der Hitzeschlacht berichtete der Grand-Prix-Veteran detailliert von Ereignissen eines besonderen Rennens – nicht nur wegen der Temperaturen von knapp 40 Grad. Der Abstand auf den GP-Sieger war rund drei Sekunden geringer als beim letzten Thailand-GP – zugleich hatte Zarco in Bezug auf den Abstand zur Spitze sein bestes Ergebnis (Indonesien-GP) auf der Honda egalisiert.

Johann Zarco: «Nach dem gestrigen Sprint habe ich nach langer Überlegung die Entscheidung für einen anderen Reifen getroffen. Anders als die meisten Piloten habe ich mich heute statt für ein weiches Gummi für die mittlere Mischung entschieden. Das Rennen lief dann eigentlich exakt so ab, wie ich es mir vorgestellt hatte. In den ersten 10 Runden hatte ich doch ziemlich zu kämpfen. Es war an der Grenze, ich konnte mich gerade so unter den besten 10 halten. Aber ich hatte die starke Hoffnung, dass der Punkt kommt, an dem sich das Spiel zu meinen Gunsten ändert.»

Zarco weiter: «Zur Mitte des Rennens war der Punkt noch nicht gekommen und ich hatte schon hart gekämpft – und dann – zehn Runden vor Schluss war es soweit: Ich konnte wieder angreifen. Zuerst hat es eine Weile gedauert, bis ich Miller schnappen konnte. Jack ist extrem gut auf der Bremse, eine echte Herausforderung. Aber mit den besseren Linien hat es dann doch geklappt. Ich konnte dann noch komplett die Lücke zufahren bis zu Marco – ihn noch anzugreifen, dafür wäre das Risiko zu groß gewesen und das Ergebnis war auch so sehr wertvoll.»

Der 34-Jährige unterstrich abermals: «Wir kommen nach vorne. Jetzt müssen wir die Verbesserung noch auf den ersten großen Abschnitt eines Rennens lenken. Ich bin sehr zufrieden, weil du bei diesen Bedingungen so viel falsch machen kannst – und wir haben das Richtige gefühlt und entschieden.«

Angesprochen auf die grenzwertigen Temperaturen – Zarco wie auch andere Piloten erlitten durch die Hitzeabstrahlung ihrer Prototypen leichte Verbrennungen – relativierte der in Andorra lebende Franzose: «Ich halte es eigentlich nicht für gefährlich – es wird aber alles in jedem Fall komplizierter. Für die Technik und ihre Fahrer. Es ist aber jetzt auch nicht so außergewöhnlich – ich erinnere mich beim 8-Stunden-Rennen in Suzuka, und da fahre ich mit einer seriennahen Honda CBR, habe ich mir auch den rechten Fuß verbrannt.»

Auch beim nächsten Grand Prix in Argentinien könnte es heiß zugehen. Im März sind auch hier Temperaturen bis 35 Grad an der Tagesordnung. Für Johann Zarco wird es eine Premiere. Mit der RC213V drehte die Startnummer 5 in Termas de Rio Hondo bislang noch keine einzige Runde.

Ergebnisse MotoGP Buriram, Grand Prix (2. März):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 26 Runden in 39:37,244 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +1,732 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,398
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,176
5. Ai Ogura (J), Aprilia, +7,450
6. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +14,967
7. Johann Zarco (F), Honda, +15,225
8. Brad Binder (ZA), KTM, +19,929
9. Enea Bastianini (I), KTM, +20,553
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +21,546
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +22,315
12. Luca Marini (I), Honda, +23,940
13. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +24,760
14. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +26,097
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +26,456
16. Maverick Viñales (E), KTM, +28,770
17. Alex Rins (E), Yamaha, +31,095
18. Somkiat Chantra (T), Honda, +31,480
19. Pedro Acosta (E), KTM, +42,115
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +46,827
– Joan Mir (E), Honda, 11 Runden zurück
– Raul Fernandez (E), Aprilia, 6 Runden zurück

WM-Stand nach 2 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 37 Punkte. 2. A. Marquez 29. 3. Bagnaia 23. 4. Morbidelli 18. 5. Ogura 17. 6. Bezzecchi 10. 7 Binder 10. 8. Zarco 9. 9. Bastianini 7. 10. Di Giannantonio 6. 11. Miller 5. 12. Marini 4. 13. Quartararo 4. 14. Acosta 4. 15. Aldeguer 3. 16. Oliveira 2. 17. Mir 1. 18. Viñales 0. 19. Rins 0. 20. Chantra 0. 21. Savadori 0. 21. Fernandez 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 37 Punkte. 2. Aprilia 17. 3. KTM 12. 4. Honda 10. 5. Yamaha 8.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 60 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 32. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 24. 4.Trackhouse MotoGP Team 17. 5. Red Bull KTM Factory Racing 14. 6. Aprilia Racing 10. 7. LCR Castrol Honda 9. 8. Red Bull KTM Tech3 7. 9. Prima Pramac Yamaha Racing 7. 10. Honda HRC Castrol Team 5. 11. Monster Energy Yamaha 4.

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