Di Giannantonio stolz nach Top-10-Rang in der «Hölle»
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Fabio Di Giannantonio litt in der Hitze Burirams
Während Franco Morbidelli für das Team Pertamina Enduro VR46 Racing mit Platz 4 am Sonntag das Podium nur knapp verpasste, reichte es für Teamkollege Fabio Di Giannantonio im Rennen über 26 Runden auf dem Chang International Circuit zu Position 10. Doch der Italiener war nach dem Wochenende mehr als glücklich mit dem Ergebnis.
Zur Erinnerung: Im letzten Jahr verletzte sich Di Giannantonio auf dem Red Bull Ring an der Schulter, woraufhin er Rennen verpasste. Am Ende der Saison verzichtete er sogar auf die Grand Prixs in Malaysia und Barcelona, um sich operieren zu lassen. Nach einem harten Trainingsprogramm über den Winter kam «Diggia» Anfang Februar zum Test nach Malaysia, doch bereits am ersten Tag verletzte er sich erneut – sein linkes Schlüsselbein war gebrochen. Ohne weitere Testfahrten trat der VR46-Schützling dann an diesem Wochenende in Buriram an.
Entsprechend begeistert war der Ducati-Pilot im Interview nach dem GP von Thailand. «Ich bin stolz auf das Team und stolz auf mich. Wir haben wirklich etwas sehr großes erreicht. Zu einem MotoGP-Rennen zu kommen, ohne das Bike zu kennen und ohne eine Art von Test und Training für die Schulter ist grandios», so Di Giannantonio. «Meine obere Hälfte des Körpers hat ein Trainingslevel von null. Ich habe seit sechs Monaten keinen Liegestütz gemacht, seit der ersten Verletzung in Österreich war das nicht möglich.»
«Die äußeren Bedingungen waren an diesem Wochenende wirklich die Hölle. Wir sind auf der Strecke fast verbrannt», stöhnte der Zehntplatzierte und fügte hinzu: «Wir haben wirklich einen grandiosen Job gemacht. Das Bike hatte wirklich großes Potenzial und selbst mit dem Startplatz, weit hinter den Top-Jungs. Leider hat uns mein Körper von einer einzigartigen Performance abgehalten. Wir können stolz und glücklich sein, weil wir schnell waren, das Rennen in den Top-10 beendet haben und gute Überholmanöver gezeigt haben. Im Vergleich zu Samstag haben wir einige Lösungen gegen die Hitze gefunden und vor allem niemals aufgegeben.»
Es stehen nun große Reisen zurück nach Europa und dann nach Argentinien und in die Vereinigten Staaten auf dem Programm. Kann Di Giannantonio sich dabei körperlich verbessern? «Es kommt nun der Flug heim, den ich zur Regenerierung dieses Rennens nutzen möchte. Ab Mittwoch ist es dann geplant, meine Schulter etwas zu trainieren und zu stärken», betonte er. «Wenn der Schmerz aufhört, kann ich mehr trainieren und dann habe ich zehn Tage bis zum Freitag in Argentinien. In diesen Tagen kann ich wirklich was erreichen und ich bin mir sicher, dass ich in Argentinien besser sein kann. Bei 100 Prozent und ohne Schmerzen werde ich vielleicht in Katar sein. Ich möchte da völlig fit sein.»
«Das Bike ist im Vergleich zum 23er-Bike eine ganz andere Welt. Viel, viel, viel schneller. Die Power ist wirklich atemberaubend, auch die Traktion und das Turning ist gigantisch», lautete sein abschließendes Fazit zur neuen GP25, die «Diggia» als einziger neben Marc Márquez und Pecco Bagnaia in dieser Saison fahren darf. «Es ist keine Sekunde unterschied, aber auf die Renndistanz macht es einiges aus.»
Ergebnisse MotoGP Buriram, Grand Prix (2. März):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 26 Runden in 39:37,244 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +1,732 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,398
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,176
5. Ai Ogura (J), Aprilia, +7,450
6. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +14,967
7. Johann Zarco (F), Honda, +15,225
8. Brad Binder (ZA), KTM, +19,929
9. Enea Bastianini (I), KTM, +20,553
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +21,546
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +22,315
12. Luca Marini (I), Honda, +23,940
13. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +24,760
14. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +26,097
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +26,456
16. Maverick Viñales (E), KTM, +28,770
17. Alex Rins (E), Yamaha, +31,095
18. Somkiat Chantra (T), Honda, +31,480
19. Pedro Acosta (E), KTM, +42,115
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +46,827
– Joan Mir (E), Honda, 11 Runden zurück
– Raul Fernandez (E), Aprilia, 6 Runden zurück
WM-Stand nach 2 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 37 Punkte. 2. A. Marquez 29. 3. Bagnaia 23. 4. Morbidelli 18. 5. Ogura 17. 6. Bezzecchi 10. 7 Binder 10. 8. Zarco 9. 9. Bastianini 7. 10. Di Giannantonio 6. 11. Miller 5. 12. Marini 4. 13. Quartararo 4. 14. Acosta 4. 15. Aldeguer 3. 16. Oliveira 2. 17. Mir 1. 18. Viñales 0. 19. Rins 0. 20. Chantra 0. 21. Savadori 0. 21. Fernandez 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 37 Punkte. 2. Aprilia 17. 3. KTM 12. 4. Honda 10. 5. Yamaha 8.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 60 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 32. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 24. 4.Trackhouse MotoGP Team 17. 5. Red Bull KTM Factory Racing 14. 6. Aprilia Racing 10. 7. LCR Castrol Honda 9. 8. Red Bull KTM Tech3 7. 9. Prima Pramac Yamaha Racing 7. 10. Honda HRC Castrol Team 5. 11. Monster Energy Yamaha 4.