MotoGP: Marquez-Brüder dominieren Thailand-GP

WM-Leader Marc Márquez: «Dann geht das Leben weiter»

Von Tim Althof
Wenig überraschend heißt der erste GP-Sieger 2025 Marc Márquez. Der Ducati-Werkspilot dominierte Testfahrten, Trainings, Qualifying und Sprint in Buriram, doch am Sonntag im MotoGP-Rennen machte er es spannend.

Für Marc Márquez hätte der Saisonstart der MotoGP-Weltmeisterschaft 2025 kaum besser laufen können. Der achtfache Motorrad-Champion holte nach der Pole-Position und dem Sprint-Sieg am Samstag auf dem 4,5 Kilometer langen Kurs in Buriram auch am Sonntag den vollen Erfolg. Doch der Ducati-Werksfahrer machte es zwischendurch spannend.

Nach sieben Runden beim Thailand-GP führte Marc Márquez bereits mit einem Vorsprung von 1,5 Sekunden auf seinen Bruder Alex Márquez (Ducati). Doch dann nahm Marc in Kurve 3 Tempo raus und ließ den Gresini-Fahrer vorbei. Alex Márquez übernahm dann die Führungsarbeit bis zur viertletzten Runde – mit Marc in direkter Schlagdistanz.

In der letzten Kurve machte Marc dann ernst und überholte seinen Bruder, nur um am Ende einen sicheren Sieg einzufahren mit einem Vorsprung von 1,7 Sekunden. Teamkollege Pecco Bagnaia nahm Marc Márquez in 26 Runden 2,3 Sekunden ab. Die Taktik des spanischen Ducati-Werksfahrers? Er hatte den Reifendruck des Vorderrades genau im Blick und wollte keinesfalls eine Strafe für falschen Luftdruck erhalten. Also ließ er sich an zweite Stelle fallen.

«Ich habe gemerkt, dass der Vorderreifen nicht in einem perfekten Durckbereich war, deshalb entschied ich mich, Tempo rauszunehmen. Als ich hinter Alex war, war es extrem hart zu atmen, alles hat gebrannt, aber ich habe gesehen, dass ich nur drei Runden Spielraum mit dem Reifendruck hatte», beschrieb der WM-Führende sein Vorgehen. «Es waren dann noch drei Runden, als ich wieder die Führung übernahm, also musste alles passen. Das war wirklich schwierig.»

Rückblickend auf ein Wochenende voller Erfolge, es war der erste Sieg beim Saisonstart für Márquez seit 2014 in Katar, fand der 32-Jährige kaum die richtigen Worte. «Es ist ein Traum. Mehr geht nicht. Wir haben diese neue Reise perfekt begonnen: Pole-Position, Sprint-Sieg und GP-Sieg. Danke an das Team, für mich ist es sehr wichtig, dass ich mich auf dem Bike wohl fühle, aber noch viel mehr zählt das Gefühl in der Box», so der Spanier. «Mit all den Mechanikern und dem Teammanager passt die Zusammenarbeit, als würden wir seit zehn Jahren gemeinsam arbeiten. Auch wenn wir uns schon zehn Jahre kennen, ist das nicht selbstverständlich.»

«Ich fühle mich supergut, all dies gibt mir Vertrauen und ich fahre sehr gut. Das ganze an diesem Wochenende mit meinem Bruder zu erleben, ist etwas ganz besonderes für unsere Familie», stellte Marc Márquez fest, der nach Casey Stoner 2007 der einzige ist, der sein erstes Rennen als Fahrer im Ducati-Werksteam gewonnen hat. «Ich habe das so nie erwartet und ich kann mir nicht vorstellen, wie sich meine Eltern und die gesamte Familie gerade fühlt. Klar, fragst du meinen Bruder, würde er nur sagen, dass wir beim nächsten Mal bitte andersherum ins Ziel kommen. Aber glaubt mir, Alex wird dieses Jahr Rennen gewinnen, er fährt unglaublich stark.»

2019 holte Márquez letztmals die MotoGP-Weltmeisterschaft, damals noch auf Honda. Anschließend folgten schwere Jahre, geplagt von Verletzungen und der immer weniger konkurrenzfähigen RC213V. Wann fühlte sich der 89-fache GP-Sieger letztmals so wohl?

«Das letzte Mal, als ich mich so auf einem Motorrad gefühlt habe? Das war in Jerez 2020», blickte er zurück auf das Rennen, bei dem er seinen schwersten Karriere-Unfall erlebte. «Noch viel wichtiger als die Rennen in Buriram, war für mich der Malaysia-Test, denn es ist nicht meine einfachste Strecke und ich konnte dort sehr gut unterwegs sein. Seit Jerez 2020 fühlte ich mich nicht mehr so ruhig und entspannt – ich kann es nicht wirklich erklären. Der Schlüssel für mich? Ich genieße diese Arbeit. Ich bin nicht hier, um ein Ziel zu erreichen. Ich habe so viel erreicht in meinem Leben. Ich genieße es nun einfach. Wenn ich um den Titel kämpfen kann, ist es großartig, aber wenn nicht, dann geht das Leben weiter. Es wird mich nicht verändern.»

Ergebnisse MotoGP Buriram, Grand Prix (2. März):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 26 Runden in 39:37,244 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +1,732 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,398
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,176
5. Ai Ogura (J), Aprilia, +7,450
6. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +14,967
7. Johann Zarco (F), Honda, +15,225
8. Brad Binder (ZA), KTM, +19,929
9. Enea Bastianini (I), KTM, +20,553
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +21,546
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +22,315
12. Luca Marini (I), Honda, +23,940
13. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +24,760
14. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +26,097
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +26,456
16. Maverick Viñales (E), KTM, +28,770
17. Alex Rins (E), Yamaha, +31,095
18. Somkiat Chantra (T), Honda, +31,480
19. Pedro Acosta (E), KTM, +42,115
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +46,827
– Joan Mir (E), Honda, 11 Runden zurück
– Raul Fernandez (E), Aprilia, 6 Runden zurück

WM-Stand nach 2 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 37 Punkte. 2. A. Marquez 29. 3. Bagnaia 23. 4. Morbidelli 18. 5. Ogura 17. 6. Bezzecchi 10. 7 Binder 10. 8. Zarco 9. 9. Bastianini 7. 10. Di Giannantonio 6. 11. Miller 5. 12. Marini 4. 13. Quartararo 4. 14. Acosta 4. 15. Aldeguer 3. 16. Oliveira 2. 17. Mir 1. 18. Viñales 0. 19. Rins 0. 20. Chantra 0. 21. Savadori 0. 21. Fernandez 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 37 Punkte. 2. Aprilia 17. 3. KTM 12. 4. Honda 10. 5. Yamaha 8.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 60 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 32. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 24. 4.Trackhouse MotoGP Team 17. 5. Red Bull KTM Factory Racing 14. 6. Aprilia Racing 10. 7. LCR Castrol Honda 9. 8. Red Bull KTM Tech3 7. 9. Prima Pramac Yamaha Racing 7. 10. Honda HRC Castrol Team 5. 11. Monster Energy Yamaha 4.

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