Ai Ogura: Der beste Rookie seit Marc Marquez 2013
So eine Leistung von einem Klassenneuling sahen wir seit Marc Marquez 2013 nicht mehr, der inzwischen achtfache Weltmeister aus Spanien brauste damals in der Wüsete von Katar auf den dritten Rang.
«Mein Hauptziel war es zu sehen, wie ein MotoGP-Wochenende abläuft, Tests sind eine ganz andere Geschichte», schilderte Ogura seinen ursprünglichen Plan in Thailand. «Es war interessant für mich, wie die anderen auf der Strecke agieren. Ich hatte insgesamt acht Testtage mit viel Streckenzeit, dort ergaben sich aber nicht viele Möglichkeiten, mit anderen zu fahren. An einem Rennwochenende ist es einfacher, einen auf der Strecke zu treffen.»
Bereits im Sprint bekam Ogura eine exklusive Lehrstunde vom zweifachen Weltmeister Pecco Bagnaia aus dem Ducati-Lenovo-Werksteam, dem er mit seiner Aprilia RS-GP25 über die 13 Runden wie ein Schatten folgte und der ihm bis zum Fallen der schwarz-weiß-karierten Flagge nicht einmal eine Sekunde abnahm – Platz 4 beim Debüt!
Als Fünfter in seinem ersten Grand Prix am Sonntag fuhr Ogura nicht weniger eindrucksvoll. Neben den Marquez-Brüdern und Bagnaia war nur noch der frühere Vizeweltmeister Franco Morbidelli (VR46 Ducati) schneller.
Teammanager Davide Brivio hatte den Moto2-Champion bereits im Vorfeld als «Meister des Reifenschonens und der Rennstrategie» bezeichnet, was er auf Anhieb eindrucksvoll bestätigte.
Ogura beim Treffen mit SPEEDWEEK.com in Buriram: «Ich hatte gehofft, dass mir das gelingt. Mein Charakter ist, wie er ist. Und ich freue mich, diese Stärken zu haben – auch in der MotoGP. In dieser Klasse sind aber alle Spezialisten über die Renndistanz, bei der Zeitenjagd, in jedem einzelnen Aspekt des Rennsports. Es ist schwierig, herausragend zu sein, aber ich hoffe, dass mir das eines Tages gelingt.»
Wenig überraschend bezeichnet der sechsfache Grand-Prix-Sieger (alle Moto2) die beiden Ducati-Werksfahrer Marc Marquez und Pecco Bagnaia als derzeit beste Piloten: «Was sie zeigen, ist selbstredend. Es geht um Sport – und im Sport dreht sich alles nur um die Ergebnisse.»
Die stimmen beim Japaner auch in der MotoGP: Mit 17 Punkten liegt er nach den ersten beiden Rennen des Jahres auf dem verblüffenden fünften WM-Rang.
Ergebnisse MotoGP Buriram, Grand Prix (2. März):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 26 Runden in 39:37,244 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +1,732 sec
3. Francesco Bagnaia (I), +2,398
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,176
5. Ai Ogura (J), Aprilia, +7,450
6. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +14,967
7. Johann Zarco (F), Honda, +15,225
8. Brad Binder (ZA), KTM, +19,929
9. Enea Bastianini (I), KTM, +20,553
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +21,546
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +22,315
12. Luca Marini (I), Honda, +23,940
13. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +24,760
14. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +26,097
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +26,456
16. Maverick Viñales (E), KTM, +28,770
17. Alex Rins (E), Yamaha, +31,095
18. Somkiat Chantra (T), Honda, +31,480
19. Pedro Acosta (E), KTM, +42,115
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +46,827
– Joan Mir (E), Honda, 11 Runden zurück
– Raul Fernandez (E), Aprilia, 6 Runden zurück
WM-Stand nach 2 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 37 Punkte. 2. A. Marquez 29. 3. Bagnaia 23. 4. Morbidelli 18. 5. Ogura 17. 6. Bezzecchi 10. 7 Binder 10. 8. Zarco 9. 9. Bastianini 7. 10. Di Giannantonio 6. 11. Miller 5. 12. Marini 4. 13. Quartararo 4. 14. Acosta 4. 15. Aldeguer 3. 16. Oliveira 2. 17. Mir 1. 18. Viñales 0. 19. Rins 0. 20. Chantra 0. 21. Savadori 0. 21. Fernandez 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 37 Punkte. 2. Aprilia 17. 3. KTM 12. 4. Honda 10. 5. Yamaha 8.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 60 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 32. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 24. 4.Trackhouse MotoGP Team 17. 5. Red Bull KTM Factory Racing 14. 6. Aprilia Racing 10. 7. LCR Castrol Honda 9. 8. Red Bull KTM Tech3 7. 9. Prima Pramac Yamaha Racing 7. 10. Honda HRC Castrol Team 5. 11. Monster Energy Yamaha 4.