MotoGP: Marc-Marquez-Show in Argentinien

Zarco nach starkem Freitag: «Podium in Reichweite»

Von Thomas Kuttruf
Die Leistung von LCR-Honda-Ass Johann ging zum Auftakt des Argentinien-GP weit über eine Randnotiz hinaus. Der MotoGP-Routinier hält auch Fahrten aufs Podium für möglich. Entscheidend wird das Q2.

Johann Zarco diktiert auch in Südamerika die bislang besten Schlagzeilen der vier Honda-Piloten. Der Franzose stieg gleich steil ein und führte lange die erste MotoGP-Sitzung in Termas de Rio Hondo an. Dass es am Ende nur ein zweiter Platz hinter Tabellenführer Marc Marquez war, irritierte Zarco nicht: «So in das Event zu starten, das war eine positive Überraschung. Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit Marc um die Spitze zu fahren. Ich hatte schnell das richtige Gefühl und ich glaube, dass ich hier mit der Honda noch besser unterwegs bin als auf der Ducati in der Vergangenheit.»

Verblüffend waren die Rundenzeiten der Startnummer auch deshalb, weil die RC213V mit bis zu 10 km/h weniger Topspeed durch die Messstellen glühten. Zarco zu diesem kleinen Phänomen: «Es stimmt, dass wir auf der langen Geraden nicht sehr schnell sind, aber dafür passt es in den anderen Sektoren, selbst in den schnelleren Passagen. In Summe fühlte es sich sehr stimmig an.»

Das hatte auch Ducati-Werksfahrer Bagnaia bestätigt und die Darbietung des ältesten MotoGP-Piloten bewundert. «Das höre ich natürlich gerne, es ist eine Auszeichnung, denn Pecco liefert extrem detaillierte Aussagen und hat sein enormes Verständnis und Können», schmeichelte der 34-Jährige zurück.

Im Zeittraining wurde es dennoch einmal knapp für den direkten Q2-Einzug. Nach einem Crash zur Mitte der langen Sitzung verlor Zarco kurzfristig den Tritt, fand aber, als es zählte, wieder zurück nach vorne. Im letzten Abdrücken sprang er mit 1:37,685 min sicher ins Q2 und auf Rang 7.

Zarco: «Am Nachmittag war es nochmals härter, denn es gab einige Kollegen, die viel Speed gefunden haben. Dennoch haben wir mit der Rundenzeit unsere generelle Steigerung mehr als bestätigt. Ich denke, es ist möglich, im Q2 eine sehr gute Ausgangsposition zu schaffen. Ich will dabei auch von den Top-Jungs des Qualifyings profitieren – so wie es Ogura sehr gut in Thailand gemacht hat.

Dann kam der Franzose zu einem Punkt, der aufhorchen ließ: «Ich bin selbst überrascht, wie schnell wir auf dieses Niveau gekommen sind. Aber es ist nicht unrealistisch, hier um das Podium zu kämpfen. Das gilt für den Sprint, aber auch für das GP-Rennen. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, sollten wir sie nutzen.»

Es läuft alles darauf hinaus, dass wieder Johann Zarco die Ehre von Honda rettet. Eine Überraschung durch den coolen GP-Veteran scheint möglich. Zwar tauchten auch Joan Mir und Luca Marini im freien Training in den Top 10 auf, später fielen sie auf die Ränge 13 (Mir) und 15 (Marini) ab. Nummer 4 im Honda-Bunde, Rookie Somkiat Chantra, schaffte es mit respektablen 1,3 sec Rückstand auf Platz 19.

Ergebnisse MotoGP Termas de Rio Hondo, Zeittraining:

1. Marc Márquez (E), Ducati, 1:37,295 min
2. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,135 sec
3. Alex Márquez (E), Ducati, +0,201
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,215
5. Brad Binder (ZA), KTM, +0,251
6. Alex Rins (E), Yamaha, +0,296
7. Johann Zarco (F), Honda, +0,390
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,523
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,532
10. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,539
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,560
12. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,636
13. Joan Mir (E), Honda, +0,680
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,763
15. Luca Marini (I), Honda, +0,841
16. Maverick Viñales (E), KTM, +1,020
17. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,052
18. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,354
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +1,356
20. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,451
21. Enea Bastianini (I), KTM, +1,490
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,781

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