Tardozzi erteilt Rivola eine Abfuhr – für 2025

Davide Tardozzi
Seit dem Argentinien-Wochenende herrscht Gewissheit, dass MotoGP-Weltmeister Jorge Martin auch die Rennen in Austin verpassen wird. Hinter dem Katar-GP steht ebenfalls ein Fragezeichen. «Ich werde so früh als möglich zurückkommen, ich kann aber noch nicht genau sagen, wann das sein wird. Der Plan ist Katar, aber nichts ist sicher», meinte der Spanier am 19. März in einem Video auf seinem Instagram-Account.
Für Aprilia-Rennchef Massimo Rivola und die gesamte Crew ist der Ausfall der Nummer 1 schmerzlich – die Geduld aller Beteiligten wird derzeit auf eine harte Probe gestellt. Ideal für Martin wäre, wenn er vor seiner Rückkehr einen eintägigen Test auf einem MotoGP-Bike absolvieren könnte – doch das Reglement lässt das nicht zu.
In Termas de Rio Hondo sorgte Rivola mit einer interessanten Forderung für Aufsehen (SPEEDWEEK.com berichtete): «Es sollte eine Regel geben, dass wenn man zwei bis drei Events verpasst hat, man auf einem MotoGP-Bike testen darf.» Natürlich steckt hinter dem Vorschlag viel Eigeninteresse. Es wäre aber für die gesamte Meisterschaft ein Vorteil – im Sinne der Sicherheit und letzten Endes auch für die Show, so der Italiener.
Rivola möchte seinen Worten rasch Taten folgen lassen. «Wir haben ein Treffen beantragt, um darüber zu sprechen, aber ich weiß nicht, ob es eines geben wird», sagte er. Aprilia hat es eilig, die Regel einzuführen. Aber wenn es um eine Änderung im technischen Reglement geht, braucht es die Einstimmigkeit aller fünf Hersteller, damit diese dann im nächsten Schritt von der Grand Prix Commission, bestehend aus Vertretern von Promoter Dorna, der Teamvereinigung IRTA, der Herstellervereinigung MSMA und dem Weltverband FIM, angenommen werden kann.
Bei den Herstellern gibt es bei diesem Punkt aber keine Einstimmigkeit: «Ich denke, dass es eine gute Idee ist und alle sind damit einverstanden, außer einem», so Rivola. Dabei handelt es sich um Ducati – Lenovo Teammanager Davide Tardozzi hat der Idee zumindest für diese Saison eine Abfuhr erteilt: «Es könnte eine gute Idee für die Zukunft sein. Wir standen vor dem gleichen Problem mit Enea, aber niemand hat uns die Möglichkeit gegeben, ihn testen zu lassen», gab Tardozzi zu Bedenken. «Es ist gut, die Regel für das nächste Jahr zu ändern. Ich denke aber auch, dass Jorge keinen MotoGP-Test braucht. Wenn er geheilt ist, wird er einer unserer Rivalen sein.»
Es wird schwierig sein, Ducati umzustimmen. Rivola wird es weiter versuchen, aber es ist unwahrscheinlich, dass es bald zu einer Änderung kommt: «Ehrlich gesagt, verstehe ich es nicht», haderte er. «Man kann nicht sagen, dass Jorge eine Gefahr für Ducati in der Meisterschaft ist – er ist ganz klar aus dem Rennen. Ich versuche nur, etwas Gutes für die Meisterschaft zu tun. Es tut mir leid, dass es in der Vergangenheit diese Möglichkeit nicht gab, aber jetzt habe ich diese Idee, weil es uns passiert ist.»