Formel 1: Ferrari-Teamchef nennt es einen Witz

Yamaha-Teamchef Meregalli fängt Ergebnis-Ohrfeige ab

Von Thomas Kuttruf
Am kommenden Wochenende startet Yamaha den dritten Versuch des Jahres, die vielversprechenden Ergebnisse der Wintertests in brauchbare Resultate umzusetzen. Teammanager Meregalli bleibt positiv.

Vor sechs Wochen hatte die riesige Yamaha-Mannschaft das Fahrerlager von Sepang in Feierlaune verlassen. Nicht nur die Rundenzeiten der M1-Piloten hatten der Technikmannschaft in dem Mammuttest jene Fortschritte bestätigt, die sich bereits beim Abschlusstest 2024 in Barcelona bestätigt hatten.

Lachende Gesichter gab es auch aufgrund der reibungslosen Verzahnung der Werksmannschaft mit dem neuen Satelliten Pramac Racing. Neuzugang Miguel Oliveira bestätigte die Wertschätzung als Werksfahrer, lobte die sehr professionelle Arbeitsweise und Jack Miller zeigte sich im neuen wie verwandelt und blieb bei der Zeitenjagd im Windschatten von Yamaha-Ass Fabio Quartararo.

Am Ende gelang es dem Franzosen exklusiv, die Dominanz des MotoGP-Sechserpacks aus Bologna zu sprengen. Dass die Rundenzeiten von «El Diablo» keine Luftnummern waren, bewies das Team dann auch bei den ersten Rennwochenenden. Ohne Zitterpartie gelang in Buriram und Las Termas der Einzug in Q2 und mit den Positionen 7 und 10 vielversprechende Starts.

Allerdings passen die Rennergebnisse aller vier Läufe so gar nicht zum Tempo Quartararos. In Thailand betrieb die Startnummer 20 im Sprint Schadensbegrenzung und holte erste WM-Zähler, um im Großen Preis wie ein Stein durchs Feld zu fallen. In Argentinien ein vergleichbares Bild. In Südamerika erwischte die blauschwarze Yamaha einen Sensationsstart, knabberte kurzzeitig am Heck der Bagnaia-Ducati und wurde im kurzen Sprint dann gnadenlos aus den Punkterängen verdrängt.

Den Rest erledigte das Schicksal. Denn nach dem Rammstoß durch Marco Bezzechi gleich nach dem Start zum Argentinien-GP war das Rennen verfälscht. Zwar fand Fabio Quartataro zurück ins Feld, doch in Summe lässt sich der Saisonstart nach dem Hoch der Wintertests als Ergebnis-Katastrophe umschreiben. In der Tabelle rangiert der Weltmeister von 2021 auf Rang 15 – hinter den drei Honda-Akteuren Zarco, Mir und Marini.

Vor dem Start der dritten bemühte sich Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli, die Wogen zu glätten und die Schlappe neutral einzuordnen. Als Motivator führt Meregalli das Positive an: «Es ist sehr gut zu sehen, dass wir unser Ziel erreicht haben, unsere Pace im Qualifying zu verbessern.»

Meregalli sieht aber auch den Verlust: «Weniger gut ist, dass wir dafür etwas liegen gelassen haben über die Renndistanz. Die Anfälligkeit beim Reifenverschleiß hat in einem Ausmaß zugenommen, das wir bislang so nicht kannten. Genau hier müssen wir ansetzen.»

Interessant: Fabio Quartararo teilt damit die gleichen Probleme wie KTM-Held Pedro Acosta. Der Spanier zeigte starke Qualifikationen, eine stürmische erste Runde und mühte sich mit zunehmendem Rennverlauf im Mittelfeld ab.

Quartararos Boss Meregalli weist zudem nochmals auf die erfolgreiche Schadenbegrenzung hin: «Zuletzt war Fabio komplett frei von Fehlern und hatte einfach nur Pech. Dass er sich in Argentinien noch in die Punkte gefahren war, war eine starke Leistung. Wir wissen, dass wir an der Performance im Rennen arbeiten müssen, aber wir reisen mit Vorfreude an den Circuit of the Americas.»

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Miguel Oliveira nimmt Testfahrer Augusto Fernandez den Platz in der Box von Pramac-Yamaha ein. Fabio Quartararo, körperlich in bester Verfassung, blickt auch mit Wehmut in Richtung Texas. 2023 war er auf der Piste von Austin noch konkurrenzfähig und durfte sich über Rang 3 im Großen Preis freuen. Ein Jahr später war es bereits vorbei mit dem Glanz der M1. Der Franzose blieb farblos und kam mit über 20 Sekunden Rückstand auf die Spitze als Zwölfter über die Ziellinie.

WM-Stand nach 4 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 74 Punkte. 2. A. Marquez 58. 3. Bagnaia 43. 4. Morbidelli 37. 5. Zarco 25. 6. Di Giannantonio 22. 7. Binder 19. 8. Ogura 17. 9. Bezzecchi 14. 10. Acosta 13. 11. Mir 10. 12. Marini 10. 13. Miller 8. 14. Bastianini 7. 15. Quartararo 6. 16. Rins 5. 17. Viñales 4. 18. Aldeguer 3. 19. Oliveira 2. 20. Fernandez 1. 21. Chantra 0. 22. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 74 Punkte. 2. Honda 26. 3. Aprilia 22. 4. KTM 22. 5. Yamaha 13.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 117 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 61. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 59. 4. Red Bull KTM Factory Racing 32. 5. LCR Castrol Honda 25. 6. Honda HRC Castrol Team 20. 7. Trackhouse MotoGP Team 18. 8. Aprilia Racing 14. 9. Red Bull KTM Tech3 11. 10. Monster Energy Yamaha 11. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 10.

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