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Verkauf der MotoGP an Liberty Media nimmt seinen Lauf

Von Thomas Kuttruf
Während die weltpolitische Stimmung zwischen den USA und Europa im Keller ist, bahnt sich ein Durchbruch bei der Übernahme der MotoGP durch den US-Konzern Liberty Media an. Laut Insidern wird die EU den Deal abnicken.

Allen Problemen der internationalen Handelspolitik zum Trotz ist Bewegung in den geplanten Milliarden-Deal zwischen der Liberty-Media-Gruppe aus den USA und der spanischen Dorna Sports gekommen. Bereits Ende 2024 schien die Übernahme für 86 Prozent der MotoGP mit einem Handelswert von 3,5 Milliarden Euro fixiert.

Doch dann fuhr sich der Deal auf der Ebene der Politik fest. Wie mehrfach auf SPEEDWEEK.com berichtet, blieb es nicht bei einem formellen Durchwinken des Vorgangs. Nach Einsprüchen innerhalb der EU-Wettbewerbskommission in Brüssel wird die Transaktion seit Monaten im Detail durchleuchtet. Die EU-Kartellwächter hatten gewarnt, dass der Deal die Preise für die Lizenzierung von Übertragungsrechten für Motorsportveranstaltungen beider Unternehmen in die Höhe treiben könnte.

Dem jüngsten Protokoll der mit dem Vorgang betrauten Untersuchung ist zu entnehmen, dass die Frist für eine Entscheidungsfindung auf den 16. Juni 2025 geschoben wurde.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vom 8. April ist die Transaktion hinter den Kulissen allerdings bereits beschlossene Sache. Die Agentur nennt als Quelle «Personen mit direkter Kenntnis der Angelegenheit». Demnach wird Liberty Media Unterstützung von der Europäischen Union erhalten, um den Kauf der MotoGP abzuschließen. Reuters berichtet, dass die EU eine bedingungslose kartellrechtliche Genehmigung erteilen wird, damit die 3,5 Milliarden Euro (3,8 Milliarden Dollar) teure Übernahme final abgewickelt werden kann.

Die Aufsichtsbehörde der Europäischen Union mit ihren 27 Mitgliedstaaten soll laut den internen Quellen der Übernahme ohne weitere Zugeständnisse zustimmen.

Seitens der EU-Exekutive, die bis zum Stichtag der Überprüfung am 16. Juni eine Entscheidung herbeiführen muss, wurde eine Stellungnahme abgelehnt.

Weniger verschlossen war die Reaktion des in Colorado ansässigen US-Konzerns. Liberty Media erklärte, man arbeite konstruktiv mit der Kommission zusammen und weiter: «Es gibt einen sehr großen und wachsenden Markt für audiovisuelle Unterhaltung, der weit über den Sport hinausgeht, und die Transaktion wird die Fähigkeit der MotoGP verbessern, in diesem hart umkämpften Markt zu konkurrieren», betonte ein Sprecher von Liberty Media.

Auch wenn sich der geplante Deal deutlich verzögert, daran, dass er im Sommer dieses Jahres über die Bühne gehen wird, bestehen so gut wie keine Zweifel mehr. Nach der Übernahme der MotoGP verbleiben lediglich 14 Prozent des Unternehmens in den Händen von Dorna Sports.

In der zweiten Jahreshälfte dürfte es dann nicht nur auf den Rennstrecken spannend werden. Denn neben der neuen Ausrichtung inklusive der Gestaltung des zukünftigen MotoGP-Rennkalenders steht dann auch die wichtige Frage an, wer mit der Geschäftsführung nach der Übernahme betraut wird. Der US-Vorstand hat die Wahl zwischen dem etablierten Dorna-Management um Mastermind Carmelo Ezpeleta, der sämtliches Wissen der MotoGP verkörpert, oder einem frischen, dafür weniger erfahrenen CEO.

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