Fabio Quartararo: «Dort sollte man nicht hinfahren»

Die Freude über Pole-Position und Führung für Fabio Quartararo (r., hier mit Marc Márquez) währte im Sprint von Jerez nur kurz
Nach der sensationellen Pole-Position dauerte die Herrlichkeit des Fabio Quartararo beim GP von Spanien nur gerade eine gute Runde. Trotz des frühen Sturzes war das Yamaha-Ass nach dem Rennende aber keineswegs geknickt und sprach von einem äusserst positiven Tag.
«Die eine Runde an der Spitze des Feldes fühlte sich grossartig an», resümierte Fabio Quartararo (26) nach seinem raschen Ende des Rennens. «Ich lag zwar nur ungefähr eine Minute an der Spitze des Feldes, doch diese kamen mir wie Jahre vor».
Er hätte dieses Gefühl nun schon sehr lange nicht mehr gehabt, so der MotoGP-Weltmeister von 2021. «Niemanden vor sich zu haben, war wunderbar. Wenn ich hätte wählen können, wäre ich gerne ein paar Runden später gestürzt», so «El Diablo», der trotz der Enttäuschung bereits wieder zu Scherzen aufgelegt war.
«Mental war diese Pole für mich und das Team extrem wichtig», so Quartararo weiter. «Ich habe bei dieser besten Trainingsrunde einfach überall ein bisschen später gebremst. Doch die Bestzeit hat mich dann trotzdem überrascht. Ich hätte nicht erwartet, derart schnell zu sein.» Die Folge seines Exploits war die erste Pole-Position des Jahres, die man sich nicht in Borgo Panigale ans Revers heften konnte.
«Dass nach dem Start Marc (Márquez, Anm.) der erste Fahrer war, der bei mir anklopfte, hat mich nicht wirklich überrascht», bekannte der zwölffache GP-Sieger zum Beginn seines Sturzdramas in Runde zwei. «Ich wollte nicht so einfach nachgeben, doch dann begann sich meine M1 zu schütteln. Ich hatte ganz eindeutig den Bremspunkt verpasst und war auf der schmutzigeren Aussenseite der Kurve. Dort, wo ich dann stürzte, sollte man nicht hinfahren», zeigte sich der Südfranzose selbstkritisch und ehrlich.
Dem Streckenbelag wollte er dabei keine Schuld zuweisen. «Die Piste war schon das ganze Wochenende hervorragend. Sonst würde man keine Trainingsrunde von 1:35,6 hinlegen können. Wieso es doch einige Stürze gab, ist mir ein Rätsel.»
Warum seine Yamaha im Vergleich zur bescheidenen Performance vor Jahresfrist auf derselben Piste nun so viel stärker war, darauf hatte «El Diablo» hingegen eine Erklärung: «Wir haben das Bike in den letzten Monaten in vielen Punkten verbessern können. Vor allem das Handling ist nochmals besser geworden und der Motor hat deutlich mehr Leistung», lobt er die Techniker-Crew des Monster Energy Yamaha MotoGP-Teams. «Wir haben nun eine verlässlichere Basis, mit der wir arbeiten können und müssen die M1 nicht in jeder Session immer wieder komplett umbauen.»
Ergebnisse MotoGP Jerez, Sprint (26. April):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 12 Runden in 19:32,107 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, + 1,001 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,077
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +3,530
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +5,791
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,691
7. Maverick Viñales (E), KTM, +7,849
8. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +10,175
9. Joan Mir (E), Honda, +10,414
10. Pedro Acosta (E), KTM, +12,673
11. Brad Binder (ZA), KTM, +13,204
12. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,438
13. Luca Marini (I), Honda, +16,572
14. Enea Bastianini (I), KTM, +17,918
15. Alex Rins (E), Yamaha, +19,963
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +21,690
17. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +21,932
18. Aleix Espargaro (E), Honda, +22,515
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +30,200
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +30,968
– Johann Zarco (F), Honda, 7 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 8 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 11 Runden zurück
WM-Stand nach 9 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 135 Punkte. 2. A. Marquez 115. 3. Bagnaia 104. 4. Morbidelli 84. 5. Di Giannantonio 52. 6. Zarco 36. 7. Bezzecchi 34. 8. Quartararo 30. 9. Ogura 29. 10. Marini 26. 11. Aldeguer 25. 12. Acosta 24. 13. Binder 22. 14. Bastianini 21. 15. Miller 19. 16. Rins 14. 17. Viñales 11. 18.Mir 11. 19. R. Fernandez 5. 20. A. Fernandez 3. 21. Oliveira 2. 22. Savadori 1. 23. Chantra 0. 24. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 160 Punkte. 2.Honda 50. 3. Aprilia 45. 4. KTM 45. 5. Yamaha 41.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 239 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 140. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 136. 4. Red Bull KTM Factory Racing 46. 5. Monster Energy Yamaha 44. 6. LCR Honda Castrol 38. 7. Honda HRC Castrol Team 37. 8. Trackhouse MotoGP Team 34. 9. Aprilia Racing 35. 10. Red Bull KTM Tech3 Racing 32. Prima Pramac Yamaha Racing 24.