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Marc Márquez: «Ich habe kein Problem mit Langeweile»

Von Philippe Soutter
Marc Márquez siegte im Sprint von Jerez. Der Spanier dominiert bislang die Saison 2025

Marc Márquez siegte im Sprint von Jerez. Der Spanier dominiert bislang die Saison 2025

Ducati-Pilot Marc Márquez startete in den MotoGP-Sprint von Jerez ausnahmsweise mal nicht von der Pole-Position – gewann aber trotzdem. Eine Frage nach langweiligen Rennen bügelte der WM-Leader humorvoll ab.

Obwohl ausnahmsweise mal nicht von der Pole-Position gestartet, gestaltete Marc Márquez den Sprint von Jerez nach dem Sturz von Fabio Quartararo zu einer überlegenen Demonstrationsfahrt. Bei seinem Heimrennen verspüre er mehr Druck als anderswo, sagt er, doch emotional könne er damit umgehen.

Das Wochenende in der andalusischen Stadt Jerez de la Frontera begann für Marc Márquez (32) allerdings nicht allzu überzeugend. «Ich habe mich mit dem Set-up, das wir vorbereitet hatten, gar nicht wohlgefühlt», so der achtfache MotoGP-Champion, «doch als wir gestern Abend wieder auf die Basis der vergangenen Grands Prix zurückgekehrt sind, ist es dann besser gelaufen.» Und dieser positive Trend habe sich am Samstag trotz der deutlich wärmeren Temperaturen fortgesetzt.

Obwohl die Ducati Desmosedici, egal ob Vorjahresbike oder die aktuelle Version, hoch überlegen ist, gibt MM93 zu bedenken, dass auch ihm die Erfolge keineswegs nur in den Schoss fallen. «Unser Motorrad hat in bestimmten Kurven ziemlich starke Vibrationen. Darum ist es von Vorteil, wenn man einen Vorsprung vor den Gegnern hat, dann kann man den Umgang mit diesen Vibrationen dort, wo es nötig ist, besser austarieren.» 

Etwas weniger Sorgen macht ihm der Druck vor seinem euphorisierten Heimpublikum. «Sie erwarten in jedem Rennen einen Sieg. Das ist klar. Aber wenn ich zurückdenke, wie ich damals als Zwanzigjähriger hier erstmals mit der Werks-Honda angetreten bin, dann kann ich inzwischen emotional gut damit umgehen.»

Als MM93 nach dem überlegenen Sprint-Sieg über zwölf Runden auf dem 4,428km langen Track tatsächlich gefragt wurde, ob er nicht befürchte, dass seine Überlegenheit nicht zu langweiligen Rennen führen würde, konnte der 91-fache GP-Sieger ein Schmunzeln nicht verbergen. «Ich habe keine Angst vor Langeweile. Ich bin glücklich damit. Vielleicht müssen eher meine Gegner beunruhigt sein, wenn die Rennen nicht spannender sind.» 

Dass sein langjähriger Yamaha-Rivale Fabio Quartararo in Jerez, wenigstens für kurze Zeit, sein härtester Gegner sein würde, überraschte auch Marc Márquez. «Obwohl: Fabio ist natürlich ein ungemein talentierter Rennfahrer. Es war schön, mit ihm um die Spitze zu kämpfen. Ich erwarte auch morgen ein hartes Rennen. Die Strecken in Europa sind generell etwas enger und kurvenreicher. Wenn Fabio eine Ducati gehabt hätte, wäre er auch hier schwieriger zu überholen gewesen.»

Alles im Lot also für den Champion. Trotz der Geldbusse für ihn und seinen Bruder, da sie im Quali-Training um Sekunden zu früh, bei Rotlicht, aus der Boxengasse preschten. «Der Grund ist einfach erklärt. Im Fall einer gelben Flagge ist es immer gut, möglichst früh unterwegs zu sein und eine Richtzeit zu setzen.»

Ergebnisse MotoGP Jerez, Sprint (26. April):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 12 Runden in 19:32,107 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, + 1,001 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,077
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +3,530
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +5,791
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,691
7. Maverick Viñales (E), KTM, +7,849
8. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +10,175
9. Joan Mir (E), Honda, +10,414
10. Pedro Acosta (E), KTM, +12,673
11. Brad Binder (ZA), KTM, +13,204
12. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,438
13. Luca Marini (I), Honda, +16,572
14. Enea Bastianini (I), KTM, +17,918
15. Alex Rins (E), Yamaha, +19,963
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +21,690
17. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +21,932
18. Aleix Espargaro (E), Honda, +22,515
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +30,200
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +30,968
– Johann Zarco (F), Honda, 7 Runden zurück 
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 8 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 11 Runden zurück 

WM-Stand nach 9 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 135 Punkte. 2. A. Marquez 115. 3. Bagnaia 104. 4. Morbidelli 84. 5. Di Giannantonio 52. 6. Zarco 36. 7. Bezzecchi 34. 8. Quartararo 30. 9. Ogura 29. 10. Marini 26. 11. Aldeguer 25. 12. Acosta 24. 13. Binder 22. 14. Bastianini 21. 15. Miller 19. 16. Rins 14. 17. Viñales 11. 18.Mir 11. 19. R. Fernandez 5. 20. A. Fernandez 3. 21. Oliveira 2. 22. Savadori 1. 23. Chantra 0. 24. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 160 Punkte. 2.Honda 50. 3. Aprilia 45. 4. KTM 45. 5. Yamaha 41.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 239 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 140. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 136. 4. Red Bull KTM Factory Racing 46. 5. Monster Energy Yamaha 44. 6. LCR Honda Castrol 38. 7. Honda HRC Castrol Team 37. 8. Trackhouse MotoGP Team 34. 9. Aprilia Racing 35. 10. Red Bull KTM Tech3 Racing 32. Prima Pramac Yamaha Racing 24.

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