Gestatten? Nicky Hayden!
Nicky Hayden: Was ist 2012 mit der Ducati möglich?
Das Jahr 2011 endete für Nicky Hayden mit einem weiteren Rückschlag. Kurz nachdem der Kahnbeinbruch, den sich der Amerikaner in Valencia zugezogen hatte, verheilt war, zog es Hayden zurück auf das Motorrad. Auf seinem privaten Flat-Track-Circuit in Owensboro (Kentucky) kollidierte der Ducati-Pilot mit einem langsameren Fahrer und stürzte auf seine Schulter. Dabei brach das Schulterblatt, und er knackste sich zwei Rippen an. «Verletzungen gehören leider zu unserem Sport dazu», kommentiert Hayden seinen Unfall.
Von den anhaltenden Problemen mit der Desmosedici liess sich Hayden zwar nicht entmutigen, aber der Weltmeister von 2006 will möglichst schnell zurück auf die Siegerstrasse. Die Karriere des Amerikaners war von Anfang an von grossen Erfolgen geprägt. In der Central Motorcycle Roadracing Association startete Hayden in jungen Jahren bereits gegen die doppelt so alte Konkurrenz. Hierbei musste er stets vom Ende des Feldes starten. Der heute 1,73 Meter grosse Hayden benötigte am Start die Hilfe eines Teammitglieds, um nicht umzukippen.
Im Jahr 1999 stieg Nicky Hayden in die hart umkämpfte amerikanische Superbike-Klasse ein. Einige Monate später feierte der damals 18-Jährige seinen ersten Sieg. 2002 errang er mit 21 Jahren als jüngster Pilot aller Zeiten den AMA-Superbike-Titel. Bereits im folgenden Jahr schaffte Hayden den Sprung in die MotoGP-Weltmeisterschaft. An der Seite von Valentino Rossi erreichte Hayden den fünften WM-Rang und wurde zum «Rookie of the Year» gewählt.
2006 glänzte Hayden durch seine Konstanz. Der Honda-Pilot heimste acht Podiumsplätze sowie Siege in Laguna Seca und Assen ein. Der Traum vom WM-Titel schien wie eine Seifenblase zu zerplatzen, als Haydens Teamkollege Dani Pedrosa den WM-Führenden im vorletzten Rennen in Estoril abschoss. Während Toni Elias ein überragendes Rennen zeigte und siegte, konnte Valentino Rossi durch den zweiten Platz die WM-Führung übernehmen. Im letzten Rennen in Valencia zeigte Rossi jedoch Nerven und folgte seiner Yamaha ins Kiesbett. Nicky Hayden erreichte den dritten Platz und errang seinen ersten WM-Titel in der MotoGP-Klasse.
Die einstigen Rivalen sitzen nun im selben Boot. Die Entwicklung der Ducati verlief in diesem Jahr schleppend, und die Weltmeister mussten sich mit den WM-Rängen 7 und 8 zufrieden geben. Es stellt sich die Frage, ob und wann die Ducati wieder konkurrenzfähig sein wird.