Stefan Bradl: Achter Startpatz in Motegi
Stefan Bradl im Motegi-Training
Nach dem sauberen vierten Platz nach den zwei freien Freitag-Trainings witterte LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl (22) bei seinem 15. MotoGP-Auftritt ausgezeichnete Chancen, erstmals in die erste Startreihe vorzudringen, was bisher noch nie einem deutschen Fahrer gelungen ist. «Am liebsten würde ich auf die Pole-Position fahren», witzelte der Moto2-Weltmeister, der zuletzt in Misano und Aragón vom vierten und fünften Startplatz losgefahren war.
Bradl erschwerte sich aber diese Aufgabe, indem er nach ungefähr zehn Runden (er hielt sich an zehnter Stelle) im ersten Sektor stürzte und dann an der Box sein Ersatz-Motorrad holen musste.
Doch der MotoGP-Rookie fackelte nicht lange, liess sich von diesem Crash in seinem Tatendrang nicht aufhalten – und lag 33 Minuten vor dem Schluss des Qualifyings wieder an vierter Stelle!
«Wir haben nach dem ersten freien Training am Freitag klare Fortschritte bei der Gewichtsverteilung und beim Gabel-Set-Up gemacht», erklärte Stefan Bradl, der bei den letzten vier Rennen seinen achten WM-Rang unbedingt noch verbessern will. «Nach diesen Modifikationen hatten wir vorne mehr Federweg. Ausserdem war das Handling meiner Honda wesentlich besser, besonders auch in den Bremszonen, was in Japan sehr wichtig ist.»
Auf dem Motegi Twin Ring ist es sehr wichtig, die Karbonbremsen vor jeder Kurve mit sehr viel Bremskraft zur optimalen Wirksamkeit zu bringen. «Initial brake power», lautet das Erfolgsgeheimnis, das Bradl von Crew-Chief Christophe «Beefy» Bourguignon vor jedem Training eingeschärft wird.
Bradl fiel in den letzten 20 Minuten zuerst auf Platz 8 zurück und war zwei Minuten vor Schluss sogar Neunter hinter Rossi (dritte Reihe) und steigerte sich dann im letzten Run mit den weichen Reifen Startposition 8, wobei eine Runde durch den Sturz von Ben Spies ruiniert wurde.
Stefan Bradl war enttäuscht, hat aber im Rennen gute Chancen auf ein Top-5-Ergebnis. «Ich traue Stefan hier einiges zu», versicherte an der Box Papa Helmut Bradl, der fünffache 250-ccm-GP-Sieger. «Denn er fährt im Wettkampf immer stärker als im Training.»