Warum Aleix Espargaró auf Pink steht
Aleix Espargaró: In Valencia führte er sogar
Aleix Espargaró ist erst 23 Jahre alt, doch der Spanier kann sich schon einen alten Hasen nennen. Espargaró gab 2004 sein WM-Debüt und nahm mittlerweile in allen drei WM-Klassen an Grands Prix teil. Der jüngste Erfolg des Piloten aus dem Team Power Electronics Aspar ist der Gewinn der Claiming-Rule-Wertung in der MotoGP-WM. Espargaró bezwang auf der ART-Aprilia dabei seinen Teamkollegen Randy de Puniet, der sein härtester Rivale war.
Gewonnen hat Aleix – gemeinsam mit Bruder Pol Espargaró – noch etwas anderes: Den Shoya Tomizawa Fair Play Award, der den Brüdern wegen ihres Sportgeists und ihrer vorbildlichen, gegenseitigen Unterstützung verliehen wurde.
Was hat dieser Preis bei dir ausgelöst?
Das macht mich sehr stolz. Pol und ich machen alles gemeinsam und wir scheuen uns nicht, unsere Hingabe für einander öffentlich zu zeigen. Das machen wir natürlich nicht, um Preise zu gewinnen, sondern weil wir einfach so drauf sind. Es macht mich stolz, dass dies anerkannt wird. Es ist nett und eine natürliche Sache – wir sind seit wir klein waren immer zusammen.
Stört es nicht deine Konzentration, wenn du zuerst das Moto2-Rennen von Pol verfolgst, und danach selber auf die Strecke gehst?
Es lenkt mich nicht ab. Aber klar, es ist nicht die beste Möglichkeit, um meine Nerven zu schonen. Wenn das Rennen meines Bruders nicht gut gelaufen ist, versuche ich einfach fokussiert zu bleiben und die Konzentration nicht zu verlieren, obwohl ich Grund dazu habe, wütend zu sein. Wenn er aber ein gutes Rennen hatte, was ja normalerweise der Fall ist, bin ich gleich noch heisser auf mein Rennen in der MotoGP.
Aber ich sehe, dass bei dir Fingernägel Mangelware sind...
Das ist wahr (lacht)! Das ist leider der einzige Weg, meine Nerven zu beruhigen, wenn ich bei den Rennen zuschaue. Ich habe schon fast meine ganzen Finger abgekaut.
Warum trägt dein Motorrad eigentlich die Nummer 41?
Das war die Startnummer von Youichi Ui. Er war mein Held, als ich mit dem Rennfahren begonnen habe. Zufälligerweise hatten wir dann auch denselben Manager zu dieser Zeit und Youichi war sehr nett zu mir. Er hat mir Lederkombis und Helme geschenkt. Von diesem Moment an war ich sein grösster Fan und ich habe begonnen, die Nummer 41 zu benutzen. Nun habe ich sie bis heute behalten.
Du trägst oft Pink. Woher kommt deine Vorliebe für diese ausgefallene Farbe?
Wir sind es uns ziemlich gewöhnt, dass Fahrer für ihre Designs fluoreszierendes Gelb oder Orange benützen. Ich will immer ein bisschen anders sein. Als ich bemerkte, dass niemand Pink benutzt, habe ich mich dafür entschieden. Ich mag diese Farbe, sie gibt mir einen Hauch von Exklusivität. Ich denke, die meisten Leute getrauen sich nicht, diese Farbe zu tragen, aber ich mag sie wirklich.
Warum wirst du «Pippo» genannt?
Nach meiner Geburt hat mir mein Vater ein Nilpferd-Plüschtier geschenkt. Das habe ich stets zum Schlafen bei mir im Bett gehabt, deshalb haben sie mich dann so genannt (Anm.: Nilpferd auf spanisch: Hippopotamus). Meine Freunde haben das irgendwann mitgekriegt und haben begonnen, mich Pippo zu nennen. Der Name ist nun haften geblieben. Das Plüschtier habe ich immer noch!
Du hast verkündet, bald heiraten zu wollen. Bist du dafür nicht noch ein bisschen zu jung?
Ich denke nicht, dass dies eine Frage der Zeit ist, sondern vielmehr eine Frage der richtigen Person. Die habe ich gefunden, ich bin schon lange mit meiner Freundin zusammen. Wir haben es wirklich gut zusammen und wir sind bereit für den nächsten Schritt. Wir haben gemeinsam schon eine Menge durchgemacht und wir denken, dass es jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist. Ausserdem kommt dazu, dass ich als Profirennfahrer ein anderes Leben führe wie viele in meinem Alter.
Die «Espargarins» sind einer der ältesten und grössten Fanclubs in Spanien. Wie stolz macht dich das?
Ich habe es schon tausend Mal gesagt, aber ich werde niemals müde, es zu wiederholen: Es erfüllt uns mit riesigem Stolz, dass wir einen Fanclub wie die Espargarins haben. Das wirklich Schöne daran ist, dass sie schon lange vor unserem Einstieg in die WM unterstützen. Sie waren in Barcelona, Albacete, Jerez, Jarama... alles bevor wir GP-Fahrer geworden sind. Nun kommen sie an viele Grands Prix, ganz egal wie weit sie dafür reisen müssen. Wir schätzen das wirklich, Pol und ich sind sehr stolz darauf. Dieses Jahr wurde der Fanclub schon zehn Jahre alt!