MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Espargaró: «Das war die beste Wahl»

Von Otto Zuber
Unzertrennlich: Pol (li.) und Aleix Espargaró

Unzertrennlich: Pol (li.) und Aleix Espargaró

Der beste Claiming-Rule-Fahrer der MotoGP-Saison 2012 erklärt, warum er Teamchef Jorge Martinez viel zu verdanken hat, wie er Randy de Puniet besiegen konnte und wie er diesen Winter verbringen wird.

Aleix Espargaró ist erst 23 Jahre alt, doch der Spanier kann sich schon einen alten Hasen nennen. Er gab 2004 sein WM-Debüt und nahm mittlerweile in allen drei WM-Klassen an Grands Prix teil. Der jüngste Erfolg des Piloten aus dem Team Power Electronics Aspar ist der Gewinn der Claiming-Rule-Wertung in der MotoGP-WM. Espargaró bezwang auf der ART-Aprilia dabei seinen Teamkollegen Randy de Puniet, der sein härtester Rivale war. Der zweite Teil des grossen Interviews.

Du hast nach neun Jahren in der WM erstmals eine Meisterschaft gewonnen. Was bedeutet der Titel des besten CRT-Fahrers für dich?
Ich bin happy, weil wir ein Ziel erreicht haben, das wir uns gesetzt haben. Ich bin auch froh, weil ich meinen Teamkollegen besiegt habe. Randy de Puniet ist ein Spitzenfahrer.

Teamchef Jorge «Aspar» Martinez sagte vor der Saison, dass du ein Fahrer mit Potenzial bist.
Vor einem Jahr um diese Zeit habe ich nicht gewusst, ob ich Moto2 oder MotoGP fahren werde. Ich wusste nicht, dass ich beim Apsar-Team andocken werde. Das war eine grosse Erleichterung für mich. Aspar hat mich vom ersten Moment an grossartig unterstützt. Er hat erstklassige Techniker und verfügte über enorme Unterstützung der Aprilia-Ingenieure. Ich wusste, dass Jorge grosse Erwartungen in mich setzt.

Du bist in diesem Jahr sehr gereift. Siehst du das auch so?
Jorge hat mir da sehr geholfen. Er hat mich beruhigt und mir Vertrauen gegeben. Das ist wichtig für einen Fahrer. Er brachte mir bei, nicht alles so ernst zu nehmen.

Aspar, Aleix und Aprilia – das war eine gute Kombination mit dem Triple A?
Der Buchstabe A hat alles überstrahlt. Ich kannte zwar das Motorrad zu Beginn der Saison noch nicht so richtig. Aber ich wusste, das Aspar-Team wird mir ein konkurrenzfähiges Paket hinstellen. Das ist ein Top-Team. Es will immer das bestmögliche Material. Mit ART-Aprilia haben wir die beste Wahl getroffen.

Wann ist dir bewusst geworden, dass du 2012 bester CRT-Fahrer werden kannst?
In Jerez war ich erstmals bester CRT-Pilot. Aber diesen Erfolg dort habe ich nicht verdient. Mein Teamkollege ist vor mir ausgefallen. Von da an habe ich mich mehr angestrengt, aber gleichzeitig manches ein bisschen mehr auf die leichte Schulter genommen. So bin ich schneller und konstanter geworden.

Bei den Übersee-Rennen im Herbst warst du deinen CRT-Gegnern deutlich überlegen.
Randy und ich lagen vor den letzten Rennen punktemässig dicht beisammen. Ich wusste, jeder Fehler oder jeder Konzentrationsmangel würde mich kostbare Punkte kosten. Mir war klar, ich muss bei den letzten vier Rennen dreimal das Punktemaximum holen, wenn ich in Valencia einigermassen entspannt antreten will. Wir haben unser Motorenkontingent sehr geschickt genützt. Wir haben alles bis ins letzte Detail besprochen. So ist alles nach unserem Plan verlaufen.

Welches Rennen hast du am meisten genossen?
Barcelona. Ein MotoGP-Rennen auf der Heimstrecke ist immer etwas Besonderes. Wir waren schon im Training sehr schnell und haben im Rennen bei den CRT-Bikes dominiert. Auch Valencia war ein Genuss. Viele meiner Freunde sind dorthin gereist, um mit mir zu feiern. Als ich über den Zielstrich gefahren bin, war ich sehr erleichtert.

Hast du erwartet, bei neun von 18 Rennen bester CRT-Pilot zu werden?
Ich wusste, wer sich am schnellsten mit den neuen Motorrädern anfreundet, wird dominieren. Als ich hörte, dass Randy mein Teamkollege wird, wurde mir bewusst, dass es schwierig wird. Er hat mir das Leben nicht gerade leicht gemacht. Aber im Laufe der Saison habe ich immer mehr Selbstvertrauen gefunden.

Du hast die 2013er-Maschine in Valencia kurz testen können. Wie war dein Eindruck?
Das Beste am ART-Aprilia-Motorrad ist das Chassis. Das Motorrad ist sehr handlich, es lässt sich leicht einlenken. Du kannst ausserdem weit in die Kurven hineinbremsen. Die 2013-Version konnte ich nur im Regen fahren. Daraus konnte ich keine Aufschlüsse gewinnen.

Wie wirst du den Winter verbringen?
Ich werde viel bei meiner Familie sein. Ich werde entspannen und meine Batterien aufladen. 2014 wird es viele Prototypen geben. Also muss ich mich 2013 für ein konkurrenzfähiges Bike empfehlen. Wir werden auf den Zehenspitzen stehen und alles tun, um eine starke Saison hinlegen zu können.

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