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Bryan Staring: «Kenne MotoGP nur vom Fernsehen»

Von Gerraint Thompson
Bryan Staring

Bryan Staring

Der Australier Bryan Staring fährt 2013 bei Gresini eine FTR-Honda. «Ich bin noch grün hinter den Ohren», sagt er.

Bryan Staring ist der neue zweite Mann neben Alvaro Bautista im Go & Fun Honda Gresini Team. Im Gegensatz zu seinem spanischen Teamkollegen fährt er eine Claiming-Rule-Maschine von FTR-Honda. Er tritt die Nachfolge von Michele Pirro an, der jetzt als Testfahrer bei Ducati agiert.

Er habe nicht erwartet, schon 2013 in der MotoGP-WM fahren zu können, versichert Staring. «Ich habe in erster Linie ein Team in der Superbike-WM gesucht. Dazu habe ich mich in anderen Rennserien umgesehen. Doch als sich diese GP-Chance ergeben hat, konnte ich nicht nein sagen.»

Staring hat einen guten Eindruck vom Gresini-Team. «Ich bin noch ziemlich grün hinter den Ohren und weiss nicht viel über das GP-Fahrerlager», sagt er. «Ich habe noch nie einen Grand Prix in Europa erlebt, nur den einen daheim in Philipp Island. Ich weiss über den GP-Sport nur das, was ich im Fernsehen mitgekriegt habe. Bei Gresini versuchen alle Teammitglieder, mir das Leben so einfach wie möglich zu gestalten. Ich habe mich auch schon mit meinen Renningenieur unterhalten. Ich freue mich riesig auf die ersten Runden Anfang Februar in Sepang.»

Bryan Staring hat aber die MotoGP-Saison 2012 recht aufmerksam beobachtet und die CR-Bikes in Augenschein genommen. «MotoGP steht in Australien an erster Stelle. Und alle Superbike-WM-Piloten verfolgen diese Szene sehr aufmerksam. Und ich habe mich natürlich in erster Linie für Casey Stoner interessiert», schildert der Honda-Pilot.

Staring meint, hinter der CRT-Idee stehe ein gutes Konzept. «So bekommen Fahrer wie ich die Möglichkeit, in dieser Kategorie zu schnuppern. Ich weiss nicht, was die Zukunft bringt. Aber momentan gibt es überall Budgetprobleme. Deshalb sind einige Teams froh über die CRT-Maschinen. Ob es auch 2014 noch CR-Teams gibt, weiss ich nicht. Das wird sich zeigen. Für mich ist nur wichtig, dass ich gute Leistungen zeige.»

Staring trifft bei Gresini auf auf ein bekanntes Gesicht. «Ich froh froh, dass ich mit Ricardo einen Mechaniker habe, den ich aus meinem Pedercini-Jahr 2011 in der Supersport-WM kenne. Er war schon 2012 bei Gresini und kennt das Motorrad. Abgesehen von ihm kenne ich kaum jemanden im Paddock. Ich werde mit weit aufgerissenen Augen rumlaufen.»

Der Australier bestritt 2012 für Pedercini Kawasaki den Superstock-1000-Cup, siegte in Aragón, Brünn und Portimao und beendete die Rennserie als Gesamtvierter. Er ist 25 Jahre alt und kommt aus Perth.

Als MotoGP-Greenhorn weiss Staring, dass er gegen die renommierten CR-Fahrer wie Aleix Espargaró, Randy de Puniet und Colin Edwards einen schweren Stand haben wird. «Ausserdem kenne ich nicht viele Rennstrecken. Ich würde lieber mehr kennen. Es wird 2013 nicht einfach für mich», ist sich Staring bewusst. «Ich ahne, auf was ich mich eingelassen habe. Es liegt viel Arbeit vor mir. Ich hoffe, dass ich rasch auf die Beine komme und im Laufe der Saison Fortschritte mache. Am Jahresende will ich deutlich stärker sein. Ich habe viel weniger Erfahrung als die meisten anderen MotoGP-Fahrer. In diesem Jahr muss ich viel lernen. Ich muss mich an die Bridgestone-Reifen und die Karbonbremsen gewöhnen. Ausserdem muss ich doppelt so viele Rennen fahren wie bisher. Und die Rennen sind auch doppelt so lang. Deshalb werde ich mehr trainieren. Ich nehme die Herausforderung an.»

Staring ist in diesem Jahr Australiens einzige Hoffnung in der MotoGP-Klasse, denn Stoner hat sich verabschiedet. «Die Aufmerksamkeit der Medien in Australien ist unglaublich», freut er sich. «Dadurch verstehe ich auch besser, wie stark sich die MotoGP-Klasse von der Superbike-Szene unterscheidet. Auch wenn ich keinen Prototyp fahre, den australischen Fans bedeutet es viel, weiter einen Teilnehmer in der Königsklasse zu haben. Ich muss aber in den Medien oft erklären, was der Unterschied zwischen eine CR-Maschine und einem Prototyp ist.»

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