Ezpeleta erwartet eine bessere MotoGP-Show
Carmelo Ezpeleta leitet die Geschicke der MotoGP-WM
Der Spanier Carmelo Ezpeleta leitet die Geschicke bei MotoGP-Promoter Dorna. Im Interview erklärt er, warum er sich von der bevorstehenden Saison viel erhofft und warum man als Dorna-Chef auch automatisch Rennsport-Fan sein muss.
Wir haben Marc Márquez bei Repsol Honda, Valentino Rossi bei Yamaha, dazu bringt Ducati drei neue Piloten an den Start. Wird es 2013 enger werden an der Spitze?
Es ist unsere Pflicht zu denken, dass die bevorstehende Saison besser wird als die zurückliegende. Natürlich passieren während einer Saison Stürze oder Probleme mit dem Motor oder mit was auch immer. Aber ich bin sicher, dass es ein guter Saisonstart wird. Ich denke, diese Meisterschaft wird sehr aufregend.
Es gibt 2013 ein neues Format für das Qualifying. Wie funktioniert es und warum wurde es eingeführt?
Wir haben es gemacht, um die Meisterschaft spektakulärer zu gestalten und um in der Saison den Samstag für die Fans aufregender zu machen. Die freien Trainings eines Rennwochenende, die bisher eigentlich inoffizielle Trainings waren, werden nun entscheiden, ob man unter den besten Zwölf liegt oder nicht. Und wenn jemand einen Fehler macht, muss er sich im Q1 fürs Q2 qualifizieren. Wir denken, das wird aufregend und gibt eine bessere Show.
2013 gibt es das neue Rennen in Texas. Wie wichtig ist es für die MotoGP-WM, neue Grands Prix in den Kalender aufzunehmen? Wird Texas bei den Fans und Fahrern ein Hit werden?
Die USA sind ein sehr wichtiges Land. Man hat auch gesehen, dass der erste Formel-1-GP in Austin wirklich fantastisch und beeindruckend war. Die Rennstrecke ist grossartig, auch der Zuschaueraufmarsch war beim ersten F1-Rennen sehr gut. Ich habe die Verantwortlichen aus Texas kürzlich in Madrid getroffen. Sie sind sehr motiviert, alles zu geben, damit auch unser Rennen ein grossartiger Erfolg wird.
2013 wird das zweite Jahr der Claiming-Rule-Teams. Sie erhalten neu die Möglichkeit, die Elektronik von Magneti Marelli kostenlos einzusetzen. Werden die CRT-Fahrer die Prototypen herausfordern können? Wie wichtig ist die Sache mit der Elektronik im Hinblick auf 2014?
Unserer Meinung nach waren die Claiming Rule-Bikes ein grosser Erfolg in der Saison 2012. Auch wenn es unter nassen Bedingungen war, aber in Valencia führte ein CR-Fahrer während einiger Runden (Anm.: Aleix Espargaró). Die neue Saison wird sehr wichtig, die CR-Motorräder sind nicht weit weg von den Prototypen. In den CR-Teams fahren nicht die Toppiloten, aber ich möchte ja sehen – auch wenn das natürlich nicht geht – was passieren würde, wenn einer der Toppiloten CRT fahren würde. Ich bin mir nicht sicher, wie gross dann der Unterschied noch sein würde.
CRT war eine sehr wichtige Lösung. In dieser Saison werden sie einige Fortschritte mit den Reifen machen. Ausserdem werden wir mit Marelli und einigen Teams die neue Elektronik-Einheit entwickeln, die 2014 für die Nicht-Werksteams vorgeschrieben sein wird. Das lässt uns einiges erwarten.
Wenn Sie mal nicht als Dorna-CEO denken, sondern als gewöhnlicher Fan: Auf was freuen Sie sich am meisten?
Oh, ich kann diese beiden Bereiche nicht trennen. Ich halte es für notwendig, ein MotoGP- und Motorsport-Fan zu sein, um ein Mitglied der Dorna-Führungsriege zu sein. Was ich erwarte, unterscheidet sich nicht von den zurückliegenden 21 Jahren... Eine unfallfreie Saison, das ist das Wichtigste. Keine Stürze zu haben, oder wenn sie passieren, dass die Fahrer keine Probleme bekommen. Und ich hoffe auf denselben Erfolg, den wir mit der Einführung der zwei neuen Klassen Moto2 und Moto3 hatten. Ich bin sicher, dieser Erfolg wird sich dieses Jahr auch in der MotoGP einstellen.