Abraham: Neuer Anlauf als Claiming-Rule-Fahrer
Karel Abraham: Ducati ist Vergangenheit
Das MotoGP-Team Cardion AB Motoracing stellte in Prag das Aufgebot für die Saison 2013 vor. Das Design des Motorrads sieht fast gleich aus wie letztes Jahr, aber unter der Verkleidung und im Team ist fast alles neu. Karel Abraham fährt anstelle der bisherigen Satelliten-Ducati eine Claiming-Rule-Maschine von ART-Aprilia.
Der erste MotoGP-Pilot der Geschichte aus Tschechien hat Ducati nach zwei Jahren verlassen und vertraut nun auf das Prototypen-Chassis von ART, das mit dem Superbike-Motor von Aprilia ausgestattet ist. Abraham und das Team hoffen, dass Aprilia 2014 ein offizielles Comeback gibt!
Die Teampräsentation fand in der Prager Kirche «Sacre Coeur» statt. Abraham hat die ersten Runden auf der Aprilia schon nach GP-Finale in Valencia absolviert: «Leider hat es damals geregnet, also konnte ich nur paar Runden drehen. Es war aber wichtig für die Techniker, weil sie Daten gesammelt haben», sagte Abraham.
Nächste Woche fliegt Cardion AB Motoracing nach Malaysia, wo der erste richtige Test in Sepang auf dem Programm steht. «Das erste Gefühl war super, ich freue mich schon, dass ich bald wieder im Sattel bin. Wir nehmen das Testen so ernst, als ob es sich um einen Grand Prix handeln würde», erklärte Abraham.
Im Team hat sich auch ein bisschen was geändert: Weg sind Ingenieur Cristian Pupulin (er ist jetzt Crew-Chief bei Dovizioso) und Daten-Spezialist Dario Massarin – beide waren Angestellte von Ducati. Der dritte Mann von Ducati, Lindo Sbaraglia, hat aber bei Ducati gekündigt und ist jetzt offiziell bei Cardion auf der Lohnliste von Karel Abraham sr., der das Team für seinen Sohn bezahlt und leitet. Der neue Mann für das Data-Recording ist der erfahrene Renato Pennacchio, der seit 1997 im GP-Geschäft ist. Er hat mit Max Biaggi, Chris Vermeulen oder Marco Simoncelli gearbeitet.
In der Saison 2012 war Pennacchio zuständig für die ART-Aprilia von James Ellison. Chefmechaniker bleibt der Italiener Marco Grana. Ausserdem sind Yannis Maigret, Martin Havlicek, Martin Nesvadba und Pietro Berti als Mechaniker im Team.
In der Winterpause hat Abraham sehr viel trainiert: Rad, Laufen und Kraftraum sind auf dem Programm gestanden. Und ab und zu auch Motocross. «Ich bin sehr gut drauf, ich habe aber mein Studium an der Uni fortgesetzt», ist Abraham zufrieden.
«Abaja» – seinen Spitznamen hatte er schon als Kind gehabt – weiss, dass die CR-Motoren eine schwächere Leistung haben und er deswegen auf die Prototypen auf den Geraden einige km/h verlieren wird. «Aber wir haben ein sehr gutes Fahrwerk, wir werden sehen, wie ich damit zurechtkomme», erklärte der Tscheche.