Bradley Smith: «Hinter Jorge Lorenzo viel gelernt»
Bradley Smith
Mit viel Akribie und mit der tatkräftigen Unterstützung durch seinen Riding Coach Randy Mamola hat sich der Brite Bradley Smith bei den beiden Sepang-Tests mit seiner Tech3-Yamaha angefreundet und in den Top-Ten etabliert. Mit einer Bestzeit von 2:02,023 min büsste er nur 1,7 Sekunden auf die Marke von Jorge Lorenzo ein, das reichte für Platz 10.
Smith war im Tech3-Team in der Moto2-Klasse zwei Jahre lang auf diese neue Aufgabe vorbereitet worden und bekam die grosse Chance, als sich Andrea Dovizioso zu Ducati verabschiedete. Der rothaarige Engländer, inzwischen 22 Jahre alt, konnte sich am Donnerstag nicht mehr verbessern, obwohl er immer wieder schnellere Gegner verfolgt hatte – zum Beispiel Jorge Lorenzo.
«Ich habe am letzten Tag viele Verfolgungen durchgeführt», gab der aus Oxford kommende Smith zu. «Ich habe das immer nur eine halbe Runde machen können, über eine ganze Runde habe ich es nicht geschafft. Aber als ich Jorge nachgefahren bin, habe ich ganz klar verstanden, wo Jorge seine Zeit holt – beim Bremsen und beim Speed am Kurveneingang. Da muss ich noch mehr Vertrauen zum Vorderreifen finden. Ich muss also ein bisschen später bremsen und dann mehr Speed in die Kurven mit reinnehmen. Dazu müssen wir noch die Balance des Motorrads verbessern.»
Smith legte am Donnerstag erstmals auch ein paar Runden im Regen zurück. «Das war nützlich, auch wenn es nur sieben Runden waren. Aber es hat gereicht, um ein Verständnis für das Motorrad bei solchen Verhältnissen zu bekommen. Das MotoGP-Bike vermittelt dir im Nassen viel Gefühl, man kann das Limit und den Grip gut spüren. Ich fand rasch viel Selbstvertrauen.»
Aber Smith ist sich bewusst, dass ihn in der Königsklasse eine lange Lernphase erwartet. «Jeder Testtag und jede Runde sind wichtig für mich. Bei den Rennen werde ich nur zweimal 45 Minuten haben, um das Fahrzeug abzustimmen. Die ersten sechs Testtage in Sepang haben mir das Wissen und eine erste Vorstellung davon vermittelt, wie ich das Motorrad verändern muss, damit es zu meinem Fahrstil passt. Meine Crew hat in den letzten Jahren mit Colin Edwards, Ben Spies und Andrea Dovizioso gearbeitet. Die Truppe weiss jetzt besser, was ich für meinen Fahrstil brauche. Das war gut.»
Der Abstand zur Spitze ist am letzten Tag unverändert geblieben. «1,7 Sekunden. Ich wollte den Rückstand eigentlich verkürzen», stellte Bradley fest. «Aber ich blieb in der Box, als am späten Donnerstagnachmittag einige Gegner am Schluss noch ihre besten Zeiten fuhren. Aber es gehörte nicht zu unserem Plan, noch einmal hinten einen frischen Reifen reinzustecken. Wir hatten mit gebrauchten Reifen schon ein paar gute Zeiten hingelegt.»
«Ich glaube, wir können sagen: ‹job done›. Es war ein produktiver Test. Wir wollen die Zeiten, die ich mit neuen Reifen zustande bringe, beim nächsten Test in Jerez noch verbessern. Wir nennen das die ‹new tyre lap time›. Über die Renndistanz haben wir bereit eine gute Pace. Auch körperlich stehe ich die Long-runs jetzt besser durch. Ich muss für Katar noch ein paar Details verbessern, um besser vorbereitet zu sein. Aber für mich war das ein erfolgreicher Test. Ich bin happy.»