Andrea Dovizioso: neues Tattoo, alte Probleme
Andrea Dovizioso
Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso trägt ein neues Tattoo am rechten Unterarm, «chiccolo», steht da zu lesen, in kursiver Schrift. Der Italiener aus Forli erklärt: «Es ist ein Wort meiner Tochter Sara. Sie kann das Wirt piccolo (klein) nicht aussprechen, deshalb sagt sie dauernd ‹chiccolo›». Wenn man die andere Seite des Unterarms ansieht, findet man dort eine Orchidee. «Dovi» scheint ein wahrer Gentleman zu sein.
Aber wenn er auf die Rennstrecke unterwegs ist, lässt Dovizioso alle Höflichkeiten beiseite. Am Freitag quetschte er alles aus seiner Ducati GP13 heraus, zu mehr als zum zwölften Gesamtrang reichte es trotzdem nicht. «Wenn man in jerez mit einem schlechten Gefühl beginnt, lässt sich die Situation oft nicht mehr dramatisch verbessern. Wir müssen uns mit dem Gedanken anfreunden, dass wir nach dem dritten Training aus den Top-Ten rausfliegen und dann ins Qualifying 1 müssen. Von dort qualifizieren sich nur zwei Fahrer fürs Q2. Hoffentlich kommt am Samstag kein Wind auf. Sonst wird unsere schwierige Situation noch weiter verschlimmert.»
Einige Runden lang heftete sich Ducati-Testfahrer Michele Pirro an das Hinterrad von Dovizioso. Sollte auf diese Weise das neue Bike mit dem alten verglichen werden? Dovizioso: «Ich hatte noch keine Zeit, mit Michele zu sprechen. Michele fährt das Motorrad, das ich in Sepang schon einmal gefahren bin, aber jetzt ist es in der Entwicklung ein Stück weiter. Ich fürchte, das wird nicht die endgültige Lösung unserer Probleme sein. Unser Hauptproblem ist, dass sich das Motorrad in den Kurven nicht ordentlich einlenken lässt.» Rossi nannte das Untersteuern. Zwei Jahre lang. Er musste die Maschine mit roher Gewalt in die Kurven zwingen.
Dovizioso spricht das Wort «Untersteuern» nicht aus. Aber es kommt auf dasselbe hinaus. Solange dieses Symptom nicht beseitigt wird, wird Ducati keine Macht in der MotoGP sein.