Austria-Team: Mit BMW und Martin Bauer in Brünn
Bridgestone wird die Reifen vorher montieren
Das Racing Team Austria von Andreas Bronnen und Fritz Schwarz (Fritze Tuning) wird vor dem Motorrad-GP von Tschechien dreimal für den Wildcard-Einsatz mit einer Suter-BMW und Martin Bauer (37) in Brünn testen. Bridgestone-Koordinator Thomas Scholz will ein kostengünstiges Konzept für die Tests masschneidern.
Wenn ein MotoGP-Werksteam wie Ducati oder Repsol-Honda in Europa testet, fallen bei Bridgestone für den Reifenservice schnell Kosten von mehr als 20.000 Euro pro Test an.
Für kleine MotoGP-Teams wie einst Inmotec bemüht sich Bridgestone um ein kostengünstigeres Test-Angebot. «Bronnen hat vor langer Zeit einmal bei uns angerufen», erzählt Thomas Scholz, Chief Coordinator von Bridgestone Motorsport. «Ich habe ihm empfohlen, er soll den ersten Funktionstest mit irgendwelchen anderen Reifen machen. Sobald das Material richtig einsatzfähig ist und funktioniert, soll uns das Team Räder schicken, wir montieren dann in Deutschland die Reifen drauf und schicken einen Mann von uns mit einem Mercedes Sprinter nach Brünn.»
Bauer wird pro Tag maximal drei Reifensätze zu je 1200 Euro brauchen, macht an zwei Tagen rund 7200 Euro. Dazu kommen die Service-Kosten von Bridgestone von circa 3000 Euro. Macht rund 10.000 Euro für einen 2-Tage-Test.
Der 37-jährige Niederösterreicher Martin Bauer, der 2012 kein Rennen bestritten hat und auch 2013 nirgends unter Vertrag ist, soll dreimal in Brünn testen. Spätestens im Juli muss er unter Aufsicht von Safety-Officer Franco Uncini mit offizieller Zeitnahme einen fahrerischen Eignungstest absolvieren und das Team einen professionellen Auftritt an den Tag legen.
Zum Rennen wird Bauer in Brünn nur zugelassen, wenn er die 107-Prozent-Hürde meistert. Das heisst: Er darf bei einer mutmasslichen Trainingsbestzeit von 115 Sekunden mit seinem Claiming-Rule-Bike rund 8 Sekunden einbüssen. «Diese Zeit fährt Martin Bauer in Brünn mit einem normalen Renn-Superbike», weiss Bronnen.
2012 büsste Danilo Petrucci in Brünn als 19. und Letzter im Training 5,1 Sekunden ein.
Da für 2014 alle MotoGP-Startplätze vergeben sind und bisher nicht einmal das Suzuki-Werksteam fix Unterschlupf gefunden hat, stellt sich die Frage: Wozu verpulvert das Racing Team Austria eine Viertelmillion Euro für einen Wildcard-Einsatz?