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Dani Pedrosa: In Mugello verliessen ihn die Kräfte

Von Günther Wiesinger
Mit 157 cm Grösse ist Dani Pedrosa nicht gerade ein Muskelprotz. Deshalb musste er in Mugello am Schluss das Tempo drosseln.

Unmittelbar nach Beendigung des Mugello-GP vor elf Tagen vermuteten einige Pedrosa-Gegner, der spanische WM-Leader habe im letzten Renndrittel technische Probleme gehabt und deshalb zuerst Márquez vorbei und dann Lorenzo 5,4 Sekunden davon ziehen lassen.

Aber die Wahrheit sieht anders aus: Der 157 cm kleine und 51 kg leichte Dani Pedrosa hatte in Mugello alle Hände voll zu tun, die 160 kg schwere Honda RC213V bei grosser Hitze über die 23-Runden-Distanz (= 120,6 km) zu bringen. Am Schluss verliessen ihn buchstäblich die Kräfte.

Daraus machen weder Crew-Chief Mike Leitner noch Danis persönlicher Manager Alberto Puig ein Geheimnis. «Ja, Dani hat eingesehen, dass er an diesem Tag notfalls mit Platz 3 zufrieden geben muss», erklärte Alberto Puig gegenüber SPEEDWEEK.com. «Man kann nicht immer gewinnen. Und wir hatten noch Glück, weil Márquez gestürzt ist.»

Dem Niederländer Wilco Zeelenberg, ehemalige 250-ccm-GP-Sieger und jetzt Manager des Yamaha-Werksteams von Lorenzo, sind die Konditionsprobleme von Pedrosa in Mugello nicht verborgen geblieben. «Ich habe im Fernsehen genau gesehen, dass Dani am Schluss vor den schnellen Schikanen zu bremsen begann und kaum die Kraft hatte, gleichzeitig auch noch das Gas zuzudrehen», erzählte Zeelenberg. «Du brauchst für diese schnellen Zweite- und Dritte-Gang-Schikanen viel Kraft und Muskelmasse... Und du kannst diese schnellen Richtungswechsel bei diesem Speed nirgends trainieren und nirgends simulieren.»

Zeelenberg weiter: «Mugello stellt körperlich sicher die höchsten Anforderungen von allen Strecken. Das heftige Bergab-Anbremsen, die 345 km/h schneller Gerade, nach der eine 95-km/h-Ecke folgt... Vielleicht hat auch der Sturz von Marc Márquez drei Runden vor Schluss mit diesen Symptomen zu tun. Nach drei Trainingsstürzen war er körperlich sicher nicht in der besten Verfassung.»

«Austin ist körperlich genau so anstrengend wie Mugello», sagt LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl. «Aber dort hatten wir zum Glück nicht 30 Grad. Ich hatte diesmal in Mugello keine Probleme. Aber im Vorjahr war dort mein Durchschnittspuls noch ziemlich hoch. Seither haben sich meine Kraft-Ausdauer-Werte deutlich verbessert.»

«Jorge hat mir nach dem Rennen auch gesagt, er sei froh gewesen, dass er in den letzten zwei Runden in keinen Zweikampf mehr verwickelt war», plauderte Wilco Zeelenberg aus dem Nähkästchen.

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