Was die Gegner über Jorge Lorenzos Rennen sagen
Weltmeister Jorge Lorenzo schwang sich mit einem frisch operierten linken Schlüsselbein am Samstag auf seine Yamaha und errang in Assen den fünften Platz im 26 Runden langen Rennen der MotoGP-Klasse. Damit lag der Spanier nur einen Platz hinter WM-Leader Dani Pedrosa und büßte in der WM-Tabelle durch seinen heldenhaften Einsatz lediglich zwei Punkte ein.
Lorenzos Teamkollege Valentino Rossi, der in Assen nach fast drei Jahren wieder siegte, lobte den Einsatz des Spaniers: «Jorge ist ein wahrer Held, weil er etwas fast unglaubliches geschafft hat. Als ich erfuhr, dass er nach Assen zurückkommen will, dachte ich, dass ich das vielleicht nicht könnte. Nur einen Tag nach einer Operation wieder zu fahren ist großartig. Er ist ein Risiko eingegangen, aber er ist in der Anfangsphase gefahren wie immer und vielleicht werden diese Punkte die Weltmeisterschaft entscheiden. Zudem hat er jedem seinen Siegeshunger gezeigt.»
Niemand kann die Schmerzen nach einer solchen Operation besser nachvollziehen, als der häufig verletzungsgeplagte Dani Pedrosa. «Jorge hat einen großartigen Job gemacht. Ich bin von seiner Rückkehr nach nur zwei Tagen sehr beeindruckt. Seine Willensstärke ist eindrucksvoll. Er hat gezeigt, dass er hart im Nehmen ist und er war im Rennen sehr schnell, obwohl er sicherlich große Schmerzen hatte», erklärte der WM-Leader gegenüber «MCN».
Auch MotoGP-Rookie Marc Márquez, der nach einem Trainingssturz in Assen mit gebrochenem Finger und Zeh antrat, bewundert Lorenzos Leistung: «Ich habe viel Respekt vor Jorge, weil er uns allen eine große Überraschung beschert hat. Er hat ein Risiko auf sich genommen, aber er hat auch 11 Punkte für die Meisterschaft errungen und er weiß, dass diese Punkte wichtig sein werden. Man muss clever sein, um ein solches Rennen mit einem gebrochenen Schlüsselbein durchzustehen.»
Lorenzos Markenkollege Cal Crutchlow fühlte sich etwas gedemütigt, als ihn der verletzte Jorge Lorenzo in der Anfangsphase des Rennens überholte: «Ich freue mich, dass Jorge Fünfter wurde und das wäre für viele Fahrer schon an einem normalen Tag ein gutes Ergebnis. Es war für viele Piloten ziemlich peinlich, als er sie überholte. Für mich war es peinlich. Ich konnte es kaum fassen, dass er nach dem Start so stark war. Er fuhr so weich wie immer und wurde immer schneller. Ich dachte, dass er Márquez die Führung abnehmen könnte. Er hat einen unglaublichen Job gemacht und wichtige Punkte für die Meisterschaft gesammelt.»