Andrea Dovizioso: «Wir müssen es versuchen»
Andrea Dovizioso: Die Körperhaltung sagt vieles
Nach dem riesigen Debakel von Assen mit den Rängen 10 und 11 für die beiden Werksfahrer Andrea Dovizioso und Nicky Hayden kommt Ducati angezählt an den Sachsenring. «Es wird ein hartes Wochenende», weiss Dovizioso, der beim Test des Teams letzte Woche in Misano positive Ansätze erkannte und beim Deutschland-GP mit der Weiterentwicklung des Chassis (Lab-Bike) antreten wird. «Wir hatten letzte Woche einen guten Test. Ich habe ein neues Chassis dabei, es gibt mir ein bisschen besseres Gefühl beim Bremsen in der letzten Phase des Einlenkens in die Kurve.»
Dovizioso gibt aber zu: «Es wird keinen grossen Unterschied bei der Rundenzeit ausmachen. Wir kämpfen nicht um die Meisterschaft, deshalb nehmen wir das Risiko mit dem neuen Chassis in Kauf. Wir haben ein Exemplar des neuen Chassis dabei und eine Standard-Version. Die Weiterentwicklung ist nur ein Detail, aber wir müssen es versuchen. Die Rundenzeiten in Misano waren gut. Wir kommen mit einem schlechten Resultat aus Assen hier an den Sachsenring, aber nach dem Test sind wir ein wenig zuversichtlicher. Aber es wird mit Ducati auch hier nicht einfach, denn das Niveau an der Spitze ist so hoch. Wir müssen fokussiert arbeiten und versuchen, das Beste aus unserem Motorrad herauszuholen.»
Letztes Jahr war der Italiener mit der Tech3-Yamaha sowohl in Assen als auch auf dem Sachsenring als Dritter auf dem Podest. Davon ist er – obwohl zum Werksfahrer aufgestiegen – nun Lichtjahre entfernt. «Als ich mich für Ducati entschieden habe, wollte ich an die Spitze zurückkehren. Ich wusste aber, dass wir Zeit brauchen. Aber wir sind nicht weit gekommen wie wir erhofft haben. Aber ich denke, wir brauchen Änderungen, so wie immer, wenn es nicht funktioniert. Es braucht Zeit, mehr als wir gedacht haben, aber das ist normal.»
Den Frust schiebt Dovizioso weg: «Natürlich ist das keine gute Situation für Ducati und die Fahrer, denn wir pushen jedes Mal, wenn wir auf die Strecke gehen. Obwohl wir wissen, dass es Limiten gibt und wir Risiken eingehen müssen. Das ist nicht die beste Art, auf die Strecke zu gehen. Aber das ist die Realität. Ich muss versuchen, den Ingenieuren das bestmögliche Feedback zu geben und alles aus dem Motorrad herauszuholen.»