Jorge Lorenzo: «Schmerzen sind stärker als erwartet»
Jorge Lorenzo stieg im ersten freien Training erst mit Verspätung auf seine Werks-Yamaha. «Denn ich wollte warten, bis sich die Piste im besseren Zustand befand, es war sehr kühl und teilweise neblig, es gab durch die Luftfeuchtigkeit sogar Regentropfen auf dem Visier und auf der Verkleidung», berichtete er. «Als sich die Verhältnisse gebessert haben, bin ich rausgefahren, aber es blieb nur noch Zeit für acht Runden. Es war mühsam, meine Fahrweise zu verbessern, besonders beim Bremsen hatte ich Schmerzen. Aber ich bin froh, dass ich überhaupt hier dabei sein kann. Ich bin dankbar, dass mich die Rennärzte hier grünes Licht gegeben haben. Mein Dank gilt allen, die mitgeholfen haben, damit ich nach dem Crash vor acht Tagen auf dem Sachsenring hier wieder Motorradfahren kann.»
Lorenzo hatte vor einer Woche versichert, er werde die schmerzhafte Assen-Prozedur nicht wiederholen. «Aber der Sturz und die Verletzung von Dani Pedrosa haben die Situation geändert. Das war wichtig und hat meine Entscheidung, hier zu fahren, ganz sicher beeinflusst. Es gibt jetzt wieder die Möglichkeit, die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Ich bin in der WM nur elf Punkte hinter ihm. Also muss ich die Chance ergreifen, hier ein paar Punkte einzusammeln, wenn es möglich ist. Wäre Dani in Deutschland gesund an den Start gegangen, wäre ich jetzt wohl aussichtlos im Rückstand...»
«Ich fühlte mich ausserdem zwei, drei Tage nach der Operation um einiges besser. Deshalb habe ich mich entschlossen, nach Kalifornien zu fliegen. Aber heute hatte ich mehr Schmerzen als erwartet. Jetzt warte ich ab, was im nächsten Training passiert. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass ich am Sonntag sicher an den Start gehen werde.»
Der MotoGP-Weltmeister von 2010 und 2012 versicherte, er habe von Yamaha nicht den geringsten Druck gespürt. «Den Druck mache ich mir zur Gänze selber. Yamaha hat mich nie unter Druck gesetzt. Ich will die Weltmeisterschaft gewinnen. Ich dachte bis zum ersten Training, ich sei in einem besseren Zustand als vor dem Rennen in Assen. Aber als ich auf dem Motorrad sass, musste ich erkennen, das war ein Irrtum. Ich habe keine schmerzstillenden Mittel genommen, im Gegensatz zu Assen. Wenn ich das morgen und am Sonntag tue, werde ich sicher weniger Schmerzen spüren. Momentan muss ich sagen, ohne Schmerzmittel ist es nicht einfach für mich, hier zu fahren.»
«In Assen habe ich Mittel genommen, heute nicht, deshalb fühle ich mich in einem ähnlichen Zustand wie in den Niederlanden vor drei Wochen mit den Injektionen. Heute war ich in einem schlimmeren Zustand, zumindest hat es sich so angefühlt, ich bin neugierig, wie ich fahren kann, wenn ich vorher Schmerzmittel bekomme.»