Bridgestone: Extra-Reifen wegen Sachsenring?
Berüchtigte Kurve 11 auf dem Sachsenring: Auch Andrea Dovizioso stürzte heftig
Die vielen Stürze beim Sachsenring-GP in der berüchtigten Kurve 11 liess auch MotoGP-Einheitsreifenlieferant Bridgestone aufhorchen. Aber Chefkoordinator Thomas Scholz erklärt, dass das Abkühlen der rechten Reifenseite nach den vielen Linkskurven kaum zu bekämpfen ist. «Theoretisch könnten wir eine weichere rechte Reifenseite für vorne machen. Aber das hat schon jeder Hersteller probiert und wieder damit aufgehört. Das Problem war, dass das Fahrverhalten zuweilen sehr seltsam wurde.»
Scholz: «Klar, jetzt sind wir zehn Jahre weiter, technisch wäre es sicher machbar. Aber einen solchen Reifen könntest du nur auf dem Sachsenring und auf Phillip Island einsetzen, und man müsste es vorher auch mal testen. Es wäre ein grosses Risiko, dann einfach mal hingehen zum Rennen und sagen, ‹da habt ihr den Reifen, friss Vogel oder stirb›. Wenn er nicht funktioniert, sind wir wieder die Deppen. Man kann es auch verkehrt machen.»
Das Problem des Abkühlens während der langen Zeit auf der linken Reifenseite wäre ohnehin mit einer weicheren rechten Seite nicht aus der Welt geschafft. «Weil es immer linksherum geht, würde auch eine weichere Mischung trotzdem abkühlen. Es ist dann immer noch nicht gesagt, ob der Grip genug gross ist. Denn auch mit der weichen Mischung hatten sich welche auf die Nase gelegt», blickt Scholz auf das ereignisreiche Sachsenring-Wochenende zurück. «Es ist eine ganz schwierige Kiste.»