Valentino Rossi: «Márquez ist der allerbeste Rookie»
Valentino Rossi hat den Silverstone Circuit bei seinem ersten Auftritt von Tag zu Tag inniger ins Herz geschlossen, auch wenn es nur zu Rang 4 im Rennen reichte.
«Mir gefällt diese Piste inzwischen sehr gut», versicherte der neunfache Weltmeister. «Ich mochte sie nach jeder Session mehr. Eine grossartige Strecke, auf der du die MotoGP-Maschine zu mehr als 100 Prozent ausnützen kannst, sie ist sehr schnell. Unglaublich ist, dass hier so viele schwierige Kurven in einer Runde zu meistern sind wie auf keiner anderen GP-Piste. Jeder Kurve beinhaltet ihre eigenen Schwierigkeiten, was die Linienwahl betrifft. Die tiefen Löcher und Bodenwellen erschweren die Aufgabe zusätzlich, weil du ihretwegen nicht die besten und kürzesten Linien wählen kannst. Du brauchst hier auch ein sehr hohes Mass an Konzentration, um eine perfekte Runde zustande zu bringen.»
«Aber ich wusste nach dem Qualifying, dass ich meine Fähigkeiten in Silverstone noch verbessern muss, ich habe an den zwei Trainingstagen nicht überall die beste Linie aufgespürt», ergänzte Rossi.
Rossi hat im Qualifying in Silverstone eine geänderte Strategie angewendet. «Ich wollte nicht wieder im Verkehr stecken bleiben wie in Brünn», erzählte er. «Ich habe einiges riskiert, aber ich konnte meine Zeiten auch beim zweiten Runde noch einmal verbessern. Dass sich Dovizioso bei mir eingeklinkt hat, habe ich hingenommen. In der ersten Runde war Bautista hinter mir. Das habe ich auch akzeptiert...»
Der spätere Sieger Jorge Lorenzo versicherte nach dem Silverstone-Quali, er habe eine der besten Runden seines Lebens hingelegt, trotzdem war Márquez am Schluss 0,128 Sekunden schneller. Lorenzo hat an seinem jungen Landsmann einiges zu knabbern; das weiss auch Rossi. «Wenn du wie Jorge im Quali 2:00,8 min hinzauberst und dann nur Zweiter bist in der Startaufstellung, ist das ein bisschen frustrierend. Jorge mag das nicht, wenn Márquez vor ihm ist. Aber die Honda ist momentan ein bisschen besser. Wir warten auf Verbesserungen für unsere Yamaha. Diese 2:00,6 von einem Rookie wie Márquez, hier im Silverstone-Qualifying, das war eine mehr als eindrucksvolle Performance. Wie gesagt: So einen Rookie habe ich noch nie gesehen. Auch in keiner anderen Motorsport-Rennserie.»