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Jorge Lorenzo (1.): «Am Anfang war ich ängstlich»

Von Matthias Dubach
Weltmeister Jorge Lorenzo auf dem Weg zur Pole-Position

Weltmeister Jorge Lorenzo auf dem Weg zur Pole-Position

Weltmeister Jorge Lorenzo sicherte sich in Motegi die Pole-Position. In der Nacht schreckte auch Lorenzo vom Erdbeben auf.

Jorge Lorenzo erzielte in Motegi seine zweite Pole-Position in Folge, es war die vierte in dieser Saison. Mit seiner Zeit von 1:53,471 min knöpfte er WM-Leader Marc Márquez im MotoGP-Qualifying 0,658 sec ab und konnte damit gegen den Rivalen bei der ersten Gelegenheit in Japan (alle freien Trainings wurden abgesagt) einen Etappensieg feiern.

«Am Freitag war es unmöglich zu fahren, denn es stand kein Helikopter zur Verfügung, der bei einem schweren Unfall hätte benutzt werden können. Die Sicherheit stand an an erster Stelle, ich denke, damit war jeder einverstanden. Nun hatten wir endlich die Möglichkeit, zu trainieren, immerhin eine Stunde und 15 Minuten. Das war viel Trainingszeit, um die Limiten der nassen Strecke kennenzulernen», erkannte Lorenzo.

Seit dem Donnerstag-Training in Assen Ende Juni mussten die MotoGP-Stars nicht mehr im Regen ausrücken. Lorenzo: «Am Anfang war ich ein bisschen ängstlich, denn bei den beiden letzten Fahrten im Regen hatte ich nicht gerade viel Vertrauen getankt. Das war im Rennen in Le Mans und im Assen-Training. Dort hatte ich die Verletzung am Schlüsselbein erlitten. Deshalb habe ich zum Start des Trainings gut aufgepasst und war vorsichtig. Aber mehr und mehr konnte ich Selbstvertrauen tanken und fühlte mich im Regen immer wohler, speziell auf der Bremse. Aber ich habe mich fast in allen Bereichen wohl gefühlt. Ich habe 100 Prozent gepusht, es kam diese sehr gute Runde heraus.»

Bei der wohl trockenen Strecke am Sonntag können sich die Stärkeverhältnisse aber wieder verschieben. «Das Training am Sonntag ist sehr wichtig, wir werden theoretisch bei trockenen Bedingungen trainieren können. Wir müssen ein gute Abstimmung finden und möglichst viel aus dem Training herausholen», blickt der Yamaha-Star voraus.

Der Weltmeister weiss: Um Kampf um den Titel hilft im Prinzip nur ein Sieg, um vor dem Finale in Valencia möglichst viel vom 18-Punkte-Rückstand auf Márquez wieder wettzumachen. «Es ist wie ein Geschenk. Vor dem Rennen in Australien war die Meisterschaft für uns so gut wie vorbei, nun gibt es wieder eine Chance. Heute im Nassen habe ich mich gut gefühlt, mal schauen, wie es am Sonntag im Trockenen im Rennen sein wird. Wir werden an das Limit gehen und versuchen, dieses Rennen zu gewinnen. Wir werden alles versuchen und schauen, was am Ende des Rennens herauskommt.»

 Ausgerechnet in der entscheidenden Phase der Meisterschaft erlebt die MotoGP-Gemeinde verrückte Rennwochenenden, nach dem Reifenskandal in Australien folgten die Wetterkapriolen von Japan inklusive eines heftigen Erdbebens.

Wird man da nicht nervös, Jorge? «In Australien gab es Probleme mit den Reifen, hier war es dasselbe mit dem Helikopter. Ich unterstütze die Entscheidungen der Rennleitung absolut. Ich schlafe immer sehr gut, letzte Nacht gab es ein bisschen Störungen… Ich habe ziemliche Vibrationen gespürt. Ich habe zu Marco, meinem Assistenten gesagt, ‹was ist das? › Er sagte: ‹Keine Sorge, es ist nur ein Erdbeben!›»

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