Japan-Notizen: Erdbeben und Applaus für Hubschrauber
Beim Japan-GP drehte sich am ersten Tag wegen des Nebels kein Rad auf der Rennstrecke, der Rettungshubschrauber bekam nicht die erforderliche Starterlaubnis. Das war am Samstagmorgen anders: Der Überflug eines Hubschraubers vor dem mutmasslichen Beginn des ersten freien Trainings wurde im spartanischen Presseraum mit Applaus begrüsst. Der Nebel ist also kein Problem mehr – aber der Regen nahm pünktlich vor dem ersten freien Moto3-Training um 9 Uhr Lokalzeit (2 Uhr MESZ) stark zu. Das Training wurde erneut auf unbestimmte Zeit verschoben!
Zuvor machte die MotoGP-Gemeinde nach dem drohenden Taifun, Nebel und Regen nun auch noch mit einem Erdbeben Bekanntschaft. Die Notizen aus Motegi:
Starkes Erdbeben in der Region von Motegi
Das Rock Hill Hotel in der Hügellandschaft um Motegi ist während des GP-Wochenende fest in der Hand von MotoGP-Medienschaffenden, wegen des schlechten Wetters haben sich wenige einheimische Freizeitsportler in dieses Golf-Hotel verirrt. Beim Frühstück am Samstagmorgen gab es im Rock Hill nur ein Thema: Ein Erdbeben von der Stärke 7.1 auf der Richterskala weckte mitten in der Nacht alle auf.
Fast alle: Der SPEEDWEEK.com-Berichterstatter horchte zu sehr am Kopfkissen und verpasste das Beben. Rund 30 Sekunden lang bebte die Erde, für Europäer ein eindrückliches Erlebnis. Am Morgen stellte sich heraus, dass das Beben auch einen kleinen Tsunami ausgelöst hat und auch die Region von Fukushima, rund 100 km von Motegi entfernt, betroffen war. Die Entwarnung von AKW-Betreiber Tepco folgte auf dem Fuss. Wir wollen es gerne glauben, dass das havarierte AKW das Beben ohne Folgen überstanden hat.
Startaufstellung nicht nach dem WM-Stand
Am Freitag wurde nach den abgesagten Trainings fleissig gerätselt, ob und wann und wie am Sonntag ein Rennen gefahren werden kann. Yamaha-Star Valentino Rossi vermutete: «Wir brauchen zumindest eine Startaufstellung. Vielleicht müssen wir uns nach dem WM-Stand aufstellen.» Bei der IRTA wurde aber abgewinkt. «Es steht im Reglement nichts davon, dass eine Startaufstellung nach dem Meisterschaftsstand gemacht wird», sagte IRTA-Mann Mike Trimby zu SPEEDWEEK.com. «Wir wollen auf jeden Fall ein Qualifying machen.» Diesen Wunsch setzte die Rennleitung mit den präsentierten Notfallzeitplänen um, es wird am Samstag oder am Sonntag auf jeden Fall ein Qualifying geben.
Luca Grünwald ohne Kiefer-Leder
IDM-Supersport-Pilot Luca Grünwald sprang beim Australien-GP so kurzfristig für den verletzten Florian Alt ein, dass logischerweise keine Zeit blieb, ihm eine neue Lederkombi in den Kiefer-Racing-Farben auf den Leib zu schneidern. Aber der zweifache IDM-Champion wird auch in Japan in seinem blauen Yamaha-Leder aus der IDM an den Start gehen. Hersteller IXS verzichtete auf die Herstellung, weil nicht sicher war, ob das gute Stück auch rechtzeitig aus der Schweiz nach Asien geschickt werden kann.