Chaos in Motegi: Der Notfallplan für den Sonntag
Start/Ziel in Motegi am Freitag: Fussgängerzone für Fans nach Pitwalk
Ausnahmezustand beim Motorrad-GP auf dem Twin Ring Motegi: Alle sechs Freitag-Trainings der Klassen Moto3, MotoGP und Moto2 wurden gestrichen. Wegen des Nebels herrschte Flugverbot für die Rettungs-Helikopter, per Rettungsautos ist das nächste Krankenhaus bestenfalls in 60 Minuten zu erreichen. Das wäre unverantwortlich.
Der Motegi-GP steht unter keinem guten Stern: 2010 wegen des Eyjafjallajökull-Vulkanausbruchs auf Island (Flugverkehr lahmgelegt) vom April auf Oktober verschoben, 2011 wegen des Tsunami und der Atomkatastrophe in Fukushima ebenfalls.
Dazu konnte auf dem Twin Ring Motegi schon 2009 am Samstag wegen Dauerregens keine Runde gefahren werden. Es wurden die Trainings FP1 und FP2 für die Startaufstellung gewertet.
Bei der Pressekonferenz am Freitag um 9.45 Uhr MESZ legten die GP-Verantwortlichen die Szenarien für das restliche Wochenende auf den Tisch.
«Ich habe das Gefühl, es kann auch am Samstag nicht gefahren werden», befürchtet Stefan Bradl. Aber die Wettervorhersagen für Samstag sind widersprüchlich: Die Prognosen erstrecken sich von Sonne bis zu wolkenbruchartigem Dauerregen.
«Es war heute nach dem japanischen Recht nicht erlaubt, einen Helikopter zu fliegen», erklärte Race Director Mike Webb. «Nicht nur nach dem GP-Reglement. Die Ambulanzfahrzeuge hätten auf der Strasse mehr als eine Stunde zum akkreditierten Spital zurücklegen müssen. Die geografische Lage von Motegi ist ein grosses Problem.»
Und dann wurde erklärt: Wenn es am Samstag wieder zu neblig ist und nur am Sonntag gefahren werden kann, wird man Trainings, Qualifyings und Rennen am Sonntag abwickeln.
Der Plan sieht so aus: kurzes freies Training, 40 Minuten Quali, dann Rennen. Ein Rennen am Montag kommt vorläufig nicht in Frage.
Falls das Wetter am Samstag Trainings zulässt, werden voraussichtlich zwei freie Trainings abgewickelt, das Quali trotzdem am Sonntag.
Ausserdem wird jetzt geprüft, ob der Helikopter auf einer niedrigeren Seehöhe unterhalb der in den Hügeln liegenden Motegi-Piste stationiert werden kann. Er muss aber mit dem Rettungsauto in zehn Minuten erreichbar sein.
«Alle Szenarien, über die wir jetzt diskutieren, sind natürlich völlig vom Wetter am Samstag abhängig», stellte Mike Webb fest.