Cal Crutchlow: Der erste Arbeitstag bei Ducati
Wenn TV-Kameras auf ihn gerichtet waren, erzählte Cal Crutchlow stets, wie sehr er seinem ersten Test auf der Werks-Ducati entgegenfiebert. Im kleinen Kreis unter britischen Journalisten gab der Neuzugang aber durchaus zu, dass sich unter die Vorfreude auch etwas Sorge mischt.
Kein Wunder: Sein neuer Arbeitgeber aus Italien blieb in der ganzen MotoGP-Saison 2013 mit Nicky Hayden und Andrea Dovizioso dem Podest fern. Das gab es noch nie seit dem Einstieg in die Königsklasse 2003. Crutchlow hingegen stand als Tech3-Yamaha-Pilot seit Brünn 2012 sechs Mal auf dem Podest und holte in der gestern abgelaufenen Saison in den Niederlanden und in Tschechien zwei Pole-Positions.
Nach seinem starken zweiten Platz auf dem Sachsenring unterschrieb der 28-Jährige einen gut dotierten Zweijahres-Vertrag bei Ducati. Zufall oder nicht: Nach dem Deutschland-GP konnte Crutchlow nicht mehr an die Leistungen aus der ersten Saisonhälfte anknüpfen. Ab dem Rennen in Laguna Seca holte der Routinier nur noch 81 WM-Punkte, sein Rookie-Teamkollege Bradley Smith kam in derselben Zeitspanne mit ebenfalls zwei Nullern auf 65. Seinen letzten Einsatz nach drei Jahren bei Tech3 beendete der Haudegen mit einem Sturz.
Am Montag nach dem Valencia-GP begann nun für den Briten seine Zeit als Ducati-Werksfahrer. Crutchlow traf beim Jobantritt in der Ducati-Box auf den neuen Ducati-Corse-Chef Gigi Dall'Igna und MotoGP-Projektleiter Paolo Ciabatti und sorgte sogleich für aufgelockerte Stimmung.