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Stefan Bradl (3.): Von der 2014-Honda beeindruckt

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl gelang am Mittwoch beim Valencia-Test die drittbeste Zeit. Er durfte 20 Runden mit dem 2014-Prototyp drehen und schaffte beachtliche Zeiten.

Nachdem Alvaro Bautista die neue 2014-Honda am Vormittag tüchtig zerstört hatte, durfte Stefan Bradl am Nachmittag damit noch rund 20 Runden drehen. Der 23-jährige Bayer legte an den drei Tagen nicht weniger als 154 Runden zurück.

Das 2014-Bike war die allerneueste 2014-Version, also sogar eine verbesserte Version jener Honda RC213V, die Marc Márquez und Dani Pedrosa in Misano am Montag nach dem WM-Lauf getestet haben.

Stefan Bradl steigerte sich am Mittwoch mit seiner 2013-LCR-Honda noch auf 1:30,868 min. Damit fuhr er um erstaunliche 0,770 sec schneller als im Qualifying am Samstag. Diese Zeit hätte für den vierten Startplatz gereicht – vor Rossi und Crutchlow. Mit der nächstjährigen Werks-Honda gelang Bradl eine Zeit von 1:31,3 min.

Stefan, du hast auf der 2014-Maschine erstmals auch die nächstjährige Elektronik ausprobieren dürfen, die für das neue 20-Liter-Tank-Limit vorbereitet wird?

Ja, genau, mit der Hardware von Magneti Marelli.

Hast du einen Unterschied zur bisherigen Honda-Hardware bemerkt?

Ja, der Motor hat ein bisschen weniger Dampf im unteren Drehzahlbereich, eventuell ein bisschen mehr Power im oberen Drehzahlbereich. Aber wir brauchen eher die Kraft im unteren Bereich. Das kann man bestimmt einstellen.

Du bist heute 1:30,8 min gefahren. Dein Teamchef Lucio Cecchinello hat ausgerechnet, dass deine Idealzeit bei 1:30,6 min liegen würde, wenn du die stärksten Sektorzeiten vom Qualifying am Samstag mit den besten Abschnittszeiten von deiner besten Dienstag-Runde verknüpfen könntest.

Ja, das wäre die Idealzeit gewesen. Aber wir sind heute eigentlich gar nicht richtig auf eine Zeitenverbesserung losgesteuert.
Wir haben noch eine andere Version von der Daumenbremse probiert, die könnte eventuell noch eine Überlegung für die Zukunft werden.
Auch den neuen Lenkungsdämpfer von Öhlins haben wir noch einmal probiert. Den haben wir auch schon am Dienstag getestet. Er ist Gasgriff-abhängig. Wenn das Gas zugedreht ist, ist er geöffnet, und sobald ich ans Gas gehe, schliesst er sich allmählich.

Bradley Smith ist heute mit der Tech3-Yamaha 1:30,598 min gefahren, damit ist er Gesamtzweiter in der 3-Tages-Wertung. Eine Überraschung?

Ja, ich habe gehört, er hat das Lorenzo-Set-up verwendet und ist damit sehr gut klar gekommen. Er ist bester Yamaha-Fahrer.
Auf jeden Fall eine Überraschung. 1:30,5 min, das hätte ich von ihm nicht erwartet. Man muss ihn für nächstes Jahr auf der Rechnung haben.
Aber es ist nicht so, dass ich deswegen nimmer schlafen kann.

Moto2-Weltmeister Pol Espargaró war an seinem dritten MotoGP-Testtag am Mittwoch Sechster mit 1:31,5 min. Wie stark schätzt du ihn für 2014 ein? Kann er Cal-Crutchlow-Niveau erreichen?

Ja, er könnte schon ein konkurrenzfähiger Mann sein. Er hat sich bei seinem ersten Test beachtlich geschlagen. Aber er ist im Vergleich zu meinem ersten Test vor zwei Jahren wesentlich mehr zum Fahren gekommen, auch bei besseren Wetterbedingungen und mit dem neueren Asphaltbelag. Das ist schwierig zu vergleichen.
Ob er 2014 gleich im ersten Jahr so stark sein wird wie Crutchlow im dritten, weiss ich nicht. Man wird sehen, wie rasch er sich zurechtfindet.
Ich hoffe, dass ich ihn mir vom Leib halten kann.
Ich schätze ihn nicht so stark ein wie Márquez.

Du hast die erste Version des 2014-Prototyps im Juni in Aragón getestet. Kannst du da noch Vergleiche zur neuesten Version anstellen? Oder ist da seither zu viel Zeit verstrichen?

Ein Vergleich ist schwierig, es ist zu lange her.
Ich bin der Meinung, die Steifigkeit beim Rahmen hat sich verändert. In manchen Bereichen positiv, in manchen Bereichen negativ.
Bei diesem neuen Motorrad geht die Tendenz eher zum härteren Vorderreifen, weil das neue Chassis vorne ein bisschen pusht.
Hie und da merkt man, dass es ein neues Motorradl ist. Aber es kommt nach wie vor aus dem Hause Honda. Das ist schon deutlich zu spüren.
Ich war nur 0,5 Sekunden langsamer als mit dem bisherigen Motorrad. Ich bin mit dem neuen Bike relativ gut zurechtgekommen.

Dein LCR-Team wirkte zufrieden, nicht wahr?

Ja, es waren drei positive Testtage. Ich habe meinem Crew-Chief Beefy Bourguignon angemerkt, dass er zufrieden war.

 

Die kombinierte Zeitenliste, Montag - Mittwoch
Pos Rider Team Zeit Tag
1. Marquez, Marc (Repsol Honda) 1:30.287 3
2. Smith, Bradley (Tech 3 Yamaha) 1:30.598 3
3. Lorenzo, Jorge (Yamaha) 1:30.768 2
4. Bradl, Stefan (LCR Honda) 1:30.868 3
5. Pedrosa, Dani (Repsol Honda) 1:30.948 2
6. Bautista, Alvaro (Gresini Honda) 1:31.208 2
7. Rossi, Valentino (Yamaha) 1:31.350 1
8. Espargaro, Pol (Tech 3 Yamaha) 1:31.533 3
9. Iannone, Andrea (Pramac Ducati) 1:31.594 3
10. Espargaro, Aleix (Forward Racing) 1:31.644 3
11. Dovizioso, Andrea (Ducati) 1:31.661 2
12. Crutchlow, Cal (Ducati) 1:31.875 3
13. Pirro, Michele (Ducati Test Team) 1:31.833 3
14. Hayden, Nicky (Aspar) 1:32.123 3
15. Aoyama, Hiroshi (Aspar Honda) 1:32.530 3
16. Hernandez, Yonny (Pramac Ducati) 1:32.745 1
17. Laverty, Michael (PBM) 1:33.055 3
18. Edwards, Colin (Forward Racing) 1:33.149 2
19. De Puniet, Randy (PBM) 1:33.833 2
20. Redding, Scott (Gresini Honda) 1:34.195 1
21. Di Meglio, Mike (Avintia Blusens) 1:34.618 2
22. Bauer, Martin (Remus Racing) 1:35.115 1

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