Nicky Hayden: «Die Honda ist sehr, sehr langsam»
Nicky Hayden auf der Honda des Drive-M7-Teams
Bei der Vorstellung des Honda Production-Racers RCV1000R (sie hat keine pneumatischen Ventile und kein Seamless-Getriebe) erklärte HRC-Vizpräsident Shuhei Nakamoto im November beim Valencia-GP, Testfahrer Casey Stoner würde mit dieser Rennmaschine nur 0,3 Sekunden auf seine Zeiten mit der Werks-Honda RC213V verlieren.
Die Wirklichkeit sieht anders aus.
Nach sechs Stunden lagen am ersten Testtag in Sepang die vier Honda-Kunden Aoyama, (16.), Hayden (17.), Redding (21.) und Abraham (25.) zwischen 3 und 5,9 Sekunden zurück.
«Das Motorrad ist einfach sehr, sehr langsam», stellte Nicky Hayden aus dem Drive M7-Team von Jorge «Aspar» Martinez in einer Testpause fest, während er sich in der Box einen Espresso aus der Kaffeemaschine zapfte. «Beim Valencia-Test ist das nicht so klar zum Vorschein gekommen, weil dort die längst Gerade höchstens 700 Meter lang ist. «Hier ist es schlimm. Momentan haben wir denselben Top-Speed wie die Aprilia-Superbikes.»
Teambesitzer Jorge Martinez macht gute Miene zum bösen Spiel. «Das ist unser erster richtiger Test», hielt der vierfache Weltmeister fest. «Mir war immer bewusst, dass wir das Motorrad weiterentwickeln müssen. Mit einer Sekunde Rückstand könnte ich gut leben. Momentan ist er zu gross. Aber möglicherweise werden wir beim nächsten Test neue Teile bekommen und Fortschritte sehen.»
Martinez hat mit ART-Aprilia und Aleix Espargaró zwei Jahre lang die Claiming-Rule-Wertung dominiert. Er wird seinen Markenwechsel eventuell schon bald bereuen, wenn Iodaracing-Aprilia mit Danilo Petrucci und Leon Camier beim zweiten Sepang-Test mit den 2014-Motorrädern aufkreuzt und deutlich schneller ist. «Das Honda-Paket kostet als Basis pro Fahrer 1,8 Millionen im Jahr, aber am Schluss brauchst du 1,8 bis 1,9 Millionen pro Fahrer», rechnet Martinez.
«Wir haben einen Zwei-Jahres-Vertrag mit HRC und mit Nicky Hayden, der Vertrag mit Aoyama geht über ein Jahr. Er zeigt aber bisher sehr erfreuliche Leistungen», ergänzte Aspar.
Trotzdem hält «Aspar» Martinez immer nach neuen Fahrern Ausschau. Könnte er sich 2015 einen MotoGP-Fahrer namens Tom Lüthi im Team vorstellen? «Ich mag Thomas. Er hat im Herbst starke Leistungen gebracht, auch bei den Tests im November», stellte der Spanier fest. «Ich kenne auch seinen Teamchef Dani Epp sehr gut. Wir können uns jederzeit unterhalten. Interesse ist auf jeden Fall vorhanden.»