Suzuki: Wichtige Standortbestimmung in Sepang
Der japanische Haudegen Nobuatsu Aoki (42) erledigte beim MotoGP-Test in Sepang für das Suzuki Test Team die ersten Installations Laps, bevor Randy de Puniet auf das Motorrad mit dem neuen Reihenvierzylinder-Motor stieg.
Teammanager Davide Brivio beobachtete das Geschehen aufmerksam, denn Sepang stellt einen wichtigen Meilenstein für die Rückkehr des Werks in der Saison 2015 dar.
«Wir haben im Vorjahr rund 15 Tage getestet und beim Motor und bei den Chassis viele Varianten probiert», schilderte Brivio. «Jetzt haben wir die besten Komponenten ausgewählt und in diese beiden Motorräder gesteckt. Wir haben heute den Test mit unserer Mitsubishi-Elektronik begonnen, die wir auch 2013 benützt haben. Dann werden wir heute erstmals die Magneti-Marelli-Hardware mit unserer eigenen Suzuki-Software einsetzen und die beiden ECU miteinander vergleichen.»
Suzuki gegen Einheits-ECU
Suzuki-Teamchef Brivio weiss, dass Dorna-Chef Ezpeleta am liebsten schon 2015 alle Teams und Fahrer mit der Einheits-ECU losschicken will. «Aber die Werke nehmen an der MotoGP-WM teil, weil sie neue Technologien erproben wollen», hält Brivio fest.
«Deshalb wollen wir auch weiter unsere eigene Software entwickeln. Aber mir ist bewusst, dass es zu diesem Thema im Laufe der Saison heftige Diskussionen geben wird. Das wird eine interessante Frage, die uns noch einige Zeit beschäftigen wird.»
Zur Erinnerung: Die Open-Teams müssen schon 2014 mit der Einheits-ECU antreten, dann dürfen sie in den Rennen 24 statt 20 Liter verheizen und in der Saison zwölf statt fünf Motoren pro Fahrer einsetzen.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Brivio, Randy de Puniet und Crew-Chief Tom O’Kane so rasch als möglich erste Renneinsätze bestreiten wollen.
«Wir überlegen tatsächlich, ob wir am Saisonende zumindest einen Wildcard-Einsatz absolvieren sollen», räumt Brivio ein. «Wir haben die offizielle Rückkehr für 2015 verkündet. Wir könnten also vom Marketing-Standpunkt aus warten. Anderseits wäre eine erste Standortbestimmung unter Rennbedingungen sehr erstrebenswert. Das wäre ein finaler Test, wir wüssten genau, wo wir im Wettkampf stehen und hätten noch einen ganzen Winter für die Weiterentwicklung vor uns.»
Bei Suzuki wurde 2013 augenscheinlich, dass dem neuen 1000-ccm-Motor gegenüber Honda und Yamaha noch Leistung fehlt. «Wir können momentan nicht genau einschätzen, wie viele PS wir noch brauchen», sagt Brivio. «Wir werden hier exakte Top-Speed-Messungen machen. Dann können wir ein Urteil dazu abgeben.»