Iodaracing: Aprilia zittert um einziges MotoGP-Team
Die neue 2014-Aprilia von Danilo Petrucci ist schon seit einigen Wochen fertig
Aprilia ist im Zugzwang. 2016 will der Hersteller aus Noale werksseitig in die MotoGP-WM einsteigen, das Kundenteam Iodaracing soll die Vorhut bilden. Doch bislang gibt es keinen Vertrag zwischen den beiden Parteien. Das Problem heißt Geld.
«Wir sind nicht günstig, unser Preis ist angemessen», erklärte Aprilia-Rennchef Romano Albesiano gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich bin zuversichtlich, dass der Vertrag klappt – noch diese Woche.»
Iodaracing mit den Fahrern Leon Camier und Danilo Petrucci wird auch beim zweiten Sepang-Test nächste Woche Mittwoch bis Freitag fehlen. Jedoch nicht, weil die Motorräder nicht fertig wurden, wie Albesiano versichert: «Wir sind nicht zu spät dran. Sobald wir einen Vertrag haben, liefern wir die Bikes.
Bisher hatte Iodaracing die Schuld auf das Nichterscheinen bei den Tests auf Aprilia geschoben. Das Roll-out in Spanien könne nicht stattfinden, weil Aprilia zuerst die Einheits-ECU von Magneti Marelli testen müsse, erklärte ein Sprecher von Iodaracing letzte Woche gegenüber SPEEDWEEK.com
Klar ist inzwischen auch: Iodaracing wird trotz des Verlusts von Hauptsponsor Came nicht in Aprilia-Farben antreten.
Ein Markt für Open-Bikes
Albesiano hat mit viel Interesse die Leistungen der Honda-Open-Fahrer verfolgt. HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto pries die RCV1000R im Vorfeld damit an, dass sie unter Casey Stoner nur 0,3 sec langsamer als die Werksrenner sei. «Das war ein kluger Marketing-Schachzug», schmunzelte Albesiano.
Dieser Zug bescherte Honda drei zusätzliche Fahrer: Nicky Hayden und Hiroshi Aoyama beim neuen Drive M7 Aspar Team und Karel Abraham bei Cardion AB Motoracing.
Aprilia hingegen muss sich den Vertrag mit Iodaracing sichern, sonst steht der Hersteller 2014 ohne MotoGP-Team da. Denn an das Paul Bird-Team werden nur noch RSV4-Motoren geliefert, die Chassis baut PBM-Team selber. Aprilia braucht also Ioadracing als Entwicklungspartner.
«Jetzt gibt es einen Markt in der Open-Klasse», hob Albesiano hervor. «In Honda haben wir einen neuen Gegner und müssen deshalb für alles offen sein. Als Martinez zu Honda wechselte, war Honda günstiger als Aprilia. Außerdem hat Nicky Hayden stark darauf gedrängt, Honda zu fahren. Er wollte nicht mehr mit Italienern arbeiten...»
Bislang ist die Honda RCV1000R nicht schlagkräftig: Hayden verlor im ersten Sepang-Test 1,9 sec auf die Bestzeit von Marc Márquez (Repsol Honda) und 1,5 sec auf Open-Konkurrent Aleix Espargaró auf der Yamaha.