LCR-Chef Lucio Cecchinello: Bradl Favorit für Katar?
LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello ärgert sich über den Wechsel der drei Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso, Cal Crutchlow und Andrea Iannone in die Open Class.
Denn die Vorteile dieser Kategorie könnten ein Ungleichgewicht unter den Prototypen schaffen und die Kräfteverhältnisse verzerren.
Aber Cecchinello muss abwarten, ob Honda und Yamaha offiziell gegen diese Vorgangsweise protestieren werden.
Für LCR-Honda geht das Testprogramm am kommenden Wochenende auf dem Losail Circuit in Katar weiter. Abgesehen von den fünf Werkspiloten, die in Phillip Island getestet haben (Lorenzo, Rossi, Pedrosa, Dovizioso und Crutchlow), werden alle MotoGP-Fahrer antreten. Marc Márquez ist verletzt, und das Quintett hat seine neun erlaubten Testtage bereits absolviert.
Also werden diesmal wohl Bautista, Bradl, die Tech3-Yamaha-Fahrer Pol Espargaró und Bradley Smith sowie Andrea Iannone um die Spitzenplätze fighten. Gefahren wird täglich von 14 bis 22 Uhr, das entspricht 12 Uhr bis 20 Uhr in Mitteleuropa.
Lucio, zuletzt in Sepang war Stefan bei bei den Tests unter den ersten fünf. Beim zweiten Test hat er nur 0,165 sec auf die Bestzeit von Rossi verloren. Warst du mit dieser Performance zufrieden?
Ja. Ich war definitiv happy. Wir haben gute Arbeit geleistet und das Motorrad im Vergleich zum ersten Test auf jeden Fall verbessert.
Wir haben beim Mapping, bei der Traction-Control, also beim Elektronik-Set-up, ein paar paar neue Erkenntnisse gewonnen.
Wir haben auch neue Chassis-Teile ausprobiert. Wir sind jetzt in einer besseren Situation als beim erste Test. Stefan fühlt sich wohler auf dem Motorrad.
Der Rückstand war knapper als je zuvor?
Ja, eine Zehntelsekunde, das ist nicht so viel.
Aber unser Hauptaugenmerk gilt der Konstanz im Rennen, die Rennpace. Wir haben in Sepang am zweiten Tag eine gute Rennsimulation gemacht. Am zweiten Tag mussten wir sie unterbrechen, weil es Probleme gab.
Aber mein Fazit fällt zu 80 Prozent positiv aus.
Bist du wegen Ducati sehr berunruhigt? Oder ist Honda im Rennspeed vorläufig immer noch deutlich besser als Ducati?
Gut... Ich glaube, dass Honda immer noch über die bessere Technologie verfügt. Ja, das ist ein Fakt.
Valentino Rossi war in Malaysia Schnellster, in Australien Vierter. Überrascht es dich, dass er mit 35 Jahren wieder Bestzeiten fährt?
Naja, ein bisschen überrascht er mich schon. Ich glaubte, wie viele andere Leute im Fahrerlager, dass es mit Valentinos Karriere zu Ende geht. Aber manchmal dachte ich: Bleib lieber ruhig. Denn Valentino ist schon öfters auferstanden, als er abgeschrieben war.
Aber zu 70 Prozent war ich sicher, dass Valentino nicht mehr imstande sein würde, die Topfahrer einzuholen. Da spreche ich von Jorge, Dani und Marc, besonders von Márquez.
Jetzt ist Valentino wieder in Topform. Dass er mit Silvano Galbusera einen neuen Cheftechniker hat, bedeutet einen zusätzlichen Ansporn für ihn. Sie machen gute Arbeit...
Du hast Valentino Rossi 1996 in der 125-ccm-Europameisterschaft besiegt. Hast du zu früh aufgehört? Du könntest noch vorne mitmischen?
(Er lacht). Das glaube ich nicht. So gut wie Valentino war ich nie.