Open-Star Espargaró: «Das ist die 1-Million-Frage»
Dass von einem spanischen MotoGP-Fahrer Spitzenplätze erwartet werden, ist angesichts der Armada mit Marc Márquez, Dani Pedrosa, Jorge Lorenzo oder Alvaro Bautista wenig überraschend. Allerdings schon, wenn dieser Pilot Aleix Espargaró heisst. Der 24-Jährige wechselte ins Team NGM Forward Racing, in dem er eine nach Open-Reglement aufgebaute Vorjahres-Yamaha M1 fährt.
Mit diesem Paket brillierte Espargaró bei den Testfahrten in Malaysia und Katar. Kann er auch beim Saisonauftakt in Katar unter dem Flutlicht auftrumpfen? «Das ist die 1-Million-Frage… Ich bin sicher, dass es eine spassige Saison wird. Es war irgendwie seltsam, bei den Tests so gut dabei zu sein, unser Paket ist sehr gut. Als ich am ersten Testtag in Sepang so knapp hinter Márquez war, konnte ich kaum einschlafen!», schmunzelte der Forward-Yamaha-Pilot. Bei den Tests halfen die weicheren Bridgestone-Reifen – die den Werksfahrern nicht zur Verfügung stehen – bei der Zeitenjagd allerdings mit.
Die Hoffnung auf einen starken Auftakt hegt der beste Claiming-Rule-Fahrer der letzten beiden Jahre trotzdem: «Beim Test konnte ich nur drei Runden auf den weichen Reifen fahren. Aber wir haben auf den normalen Reifen eine Rennsimulation gemacht. Die Performance hat mich sehr überrascht. Wenn die Prototypen im Rennen nicht viel schneller sind als 2013, ist etwas möglich für uns.» Als Open-Fahrer darf er im Rennen 24 Liter Kraftstoff verbrauchen, die Werksfahrer von Honda und Yamaha müssen 2014 mit 20 (2013 noch 21) Liter auskommen.
Als sich Espargaró im letzten Jahr bei seinem ehemaligen Team Aspar sogar aus dem Vertrag herauskaufte, um die Yamaha fahren zu können, wurde der Spanier belächelt. Denn kurz darauf besorgte sich Aspar die neuen Honda-Production-Racer. Das Blatt wendete sich aber rasch. Die Honda RCV1000R sind nicht konkurrenzfähig. Espargaró sagte dazu: «Es war schwierig, mit Aspar das Team zu verlassen, dem ich viel zu verdanken hatte. Ich war deshalb in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr auf die Rennen fokussiert und bin immer wieder gestürzt. Aber beim Test in Valencia habe ich sofort gemerkt, dass ich mich richtig entschieden haben. Vor allem, wenn ich jetzt sehe, wo mein ehemaliges Team steht…»