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Hiroshi Aoyama (10./Honda): Endlich ganz der Alte?

Von Günther Wiesinger
Nach vier erfolglosen Jahren stand die Karriere von Hiroshi Aoyama vor dem Aus. Aber Honda und Jorge Martinez gaben ihm noch eine Chance. Und er hat sie genützt!

Viel hat Hiroshi Aoyama seit seinem Titelgewinn in der 250-ccm-Weltmeisterschaft 2009 nicht zu lachen gehabt. Seit dem Crash im Silverstone-Training 2010 auf der Interwetten-Honda RC213V (Brustwirkel gebrochen, monatelange Pause) hatte der beliebte Japaner nie mehr zu seiner Glanzform früherer Tage gefunden.

Aoyama machte trostlose Jahre durch, bei Gresini in der MotoGP, bei Ten Kate Honda in der Superbike-WM – und besonders 2013 bei Avintia mit der lahmen FTR-Kawasaki in der Claiming-Rule-Abteilung.

Doch die Honda Racing Corporation und die Dorna (wegen der TV-Rechte) haben gerne einen Japaner in der Königsklasse, deshalb bekam «Hiro» für 2014 beim Drive M7-Team von Jorge «Aspar» Martinez noch eine Chance. Die ziemlich letzte, wie sich der Routinier (inzwischen 153 GP-Starts) ausmalen konnte.

Und Hiroshi Aoyama hielt sich mit der neuen Production-Honda RCV1000R von den ersten Tests an immer dicht hinter seinem Teamkollegen Nicky Hayden. Und am Sonntag auf dem Circuito Termas de Rio Hondo kämpfte «Hiro» (er lebt in Barcelona und hat eine Freundin aus Bayern) erstmals um dei Position des besten Open-Class-Piloten. Und der Ex-Weltmeister und neunfache 250-ccm-GP-Sieger (auf Honda und KTM) setzte sich im Finish durch.

Lange Zeit sah es so aus, als würde sich Nicky Hayden diesen zehnten Platz hinter Ducati-Star Andrea Dovizioso sichern, doch Hiroshi Aoyama verdrängte den Amerikaner in der vorletzten Kurve – und fuhr mit einem Riesen-Wheelie begeistert über den Zielstrich.

«Das war ein hartes Rennen», seufzte der GP-Haudegen. «Auf dieser neuen Piste hatten wir starke Zweifel, ob die Reifen durchhalten würden. Aber schliesslich war ich froh, das Rennen als bester Open-Pilot beendet zu haben. Im letzten Renndrittel waren die Reifen fast am Limit. Aber das war für alle gleich, schätze ich. Es hat Spass gemacht, von hinten nach vorne zu stossen. Ich habe viele Fight gegen Hernandez und Nicky ausgefochten. Ich bin froh, dass ich sie hinter mir lassen und mir Platz 10 sichern konnte. Vor dem Saisonstart war so viel neu für mich, das Bike, das Team, aber wir haben emsig gearbeitet und ernten jetzt die Früchte. Ich bin gespannt auf die Europa-Rennen und hoffe, dass es so weitergeht.»

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