Stefan Bradl: «Dritte Reihe wäre nicht so schlimm»
Stefan Bradl beim Assen-GP
Das dritte freie MotoGP-Training brachte gegenüber dem FP2 vom Donnerstag keine Veränderungen unter den Top-Ten, denn es tröpfelte teilweise, die Asse verbrachten die meiste Zeit in der Box.
Stefan Bradl drehte in den 45 Minuten insgesamt nur fünf Runden, die beste in 1:35,532 min, am Donnerstag hatte er mit 1:34,457 min den neunten Platz belegt.
Stefan, es hat nicht viel Sinn gemacht, bei diesen Verhältnissen rauszufahren? Zu kühl, zu feucht?
Als unser Training angefangen hat, hat man schon gesehen, dass es leicht tröpfelt, am hinteren Streckenabschnitt war es ein bisschen mehr. Es ist leicht feucht geworden, es war leicht rutschig.
Ich bin dann eine Runde gefahren, um meine Regenreifen einzufahren für den Fall, dass es am Samstag im Rennen nass ist. Auch die Stahlbremsen für die nasse Fahrbahn habe ich eingefahren. Es war aber für Regenreifen zu trocken, sie hätten überhitzt. Für Slicks war es trotzdem zu nass.
Ganz am Schluss sind wir mit gebrauchten Reifen noch einmal rausgefahren, aus dem einfachen Grund, weil Bautista und Dovizioso einen neuen Hinterreifen reingemacht haben und losgefahren sind. Es bestand also die Gefahr, dass sie mich vom neunten Platz verdrängen, ich aus den Top-Ten falle und ins Qualifying 1 muss. Aber die Zeit hat nicht mehr gereicht für eine Zeitverbesserung. Ich ging einfach raus, damit ich im Notfall noch einmal schnell fahren kann, wenn mich einer überholt.
Du fährst jetzt fast zweieinhalb Jahre in der MotoGP und hast noch nie ein flag-to-flag-race mit Motorradwechsel erlebt. Am morgigen Samstag könnte es hier erstmals so weit sein?
Ja, bei diesen Misch-Masch-Bedingungen wie heute kann es gut sein. Das ist dann ein richtiges Gamble.
Wann hast du zum letzten Mal einen Motorradwechsel in der Boxengasse geübt?
Das ist eine gute Frage. Ich glaube, das war bei einem Wintertest mal in Malaysia im Februar. Wahrscheinlich, ja.
Wird das heute noch einmal geübt?
Nein, am Samstag im Warm-up.
Da ist auf jeden Fall Zeit. Und es ist Pflicht; wir müssen mindestens einen probieren. Vielleicht sollte ich meine Sprungkraft noch trainieren, damit ich schneller aufs andere Bike hüpfen kann.
Jetzt bist du Neunter. Ein Top-6-Rang im Qualifying 2 ab 14.35 Uhr wird schwierig?
Ja, weil wir jetzt nicht viel arbeiten konnten im FP3. Das FP4 wird auf jeden Fall sehr wichtig. Aber es dauert nur 30 Minuten. Da kann man auch nicht viel machen. Ein Run mit jedem Motorrad, ein bisschen was verändern, dann ist es vorbei.
Du bist auch aus der dritten Reihe schon gute Rennen gefahren
Ja, wäre auch nicht schlimm... Wir müssen halt schauen, dass wir von der Zeit her dicht dran bleiben.