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Aprilia-Werksteam 2015 mit Alvaro Bautista?

Von Günther Wiesinger
Aprilia macht Nägel mit Köpfen. Die Italiener planen die offizielle MotoGP-Rückkehr 2015 und bauen für 2016 ein neues Motorrad.

Die von SPEEDWEEK.com vor zwei Wochen exklusiv angekündigte frühere Rückkehr von Aprilia Racing in die MotoGP-WM für 2015 (statt 2016) wird stattfinden.

Aus Dorna-Kreisen ist zu hören, Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano sei auf dem besten Weg, auch bei den Startplätzen eine Lösung zu finden: Er will sie dem britischen Hinterbänkler Team Paul Bird Motorsport abkaufen, das mit Eigenbau-Chassis und Aprilia-RSV4-Motoren (Fahrer: Michael Laverty, Broc Parkes) hinterher fährt.

Aprilia befindet sich auch schon auf der Suche nach geeigneten Piloten und hat längst Verhandlungen mit dem letztjährigen WM-Sechsten Alvaro Bautista aufgenommen, der auch bei Drive-M7-Aspar-Honda als Ersatz für Hiroshi Aoyama im Gespräch ist. Bautista hat 2006 auf einer Aprilia die 125-ccm-Weltmeisterschaft gewonnen.

Bautista könnte mit einem langfristigen Vertrag gelockt werden. Die Italiener werden 2015 mit dem aktuellen Motorrad fahren, aber die Maschine mit einem Seamless-Getriebe bestücken und den Motor mit einem pneumatischen Ventiltrieb aufpeppen.

Aprilia wollte diese Vorbereitungen für 2016 in diesem Jahr mit dem Martinez-Team durchführen, aber nach dem Abgang von Renndirektor Gigi Dall’Igna zu Ducati wechselte das renommierte spanische Team zu Honda. 2012 und 2013 hatte Aleix Espargaró im Aspar-Team zweimal die Claiming-Rule-Wertung des besten Privatfahrers überlegen gewonnen.

Für 2016 wird Aprilia dann eine völlig neue Werksmaschine entwickeln, für die Michelin-Reifen und mit der Einheits-ECU, die dann für alle Teams vorgeschrieben sein wird.

Die Fahrersuche läuft bei Aprilia auf Hochtouren. Neben Bautista stehen noch Eugene Laverty und Stefan Bradl zur Diskussion, dazu haben sich Fahrer wie Randy de Puniet gemeldet, auch Bradley Smith oder Marco Melandri könnten eine Option werden.

Aprilia hat den MotoGP-Prototyp im Mai und Juni bereits zweimal mit Max Biaggi in Mugello getestet. Eigentlich wollten der im Rennsport höchst erfolgreiche Hersteller 2014 das Octo-Iodaracing-Team als Vorhut für das Werksteam nützen. Aber dort fehlt das nötige Geld, Leon Camier musste als Fahrer vor dem Saisonstart ausgebootet werden. Iodaracing kann die Entwicklung nicht mitfinanzieren.

Mit dem richtigen Fahrer ist mehr rauszuholen: Aleix Espargaró war 2013 auf dem Sachsenring mit der Aprilia im Training Fünfter. In den Rennen schaffte er viermal Rang 8. In diesem Jahr sehen Petrucci & Co. selten die Punkteränge.

Aprilia: Schlechte Ergebnisse schaden dem Image

Aprilia will 2015 ein Jahr lang mit Vollgas entwickeln und wäre für die Saison 2016 besser vorbereitet. «Wir ziehen das in Betracht», bestätigte Aprilia-Rennchef Romano Albesiano gegenüber SPEEDWEEK.com. «Mit dem Ableger Aprilia Racing Technology ART sind wir bereits in der MotoGP. Wenn wir nächstes Jahr dabei sind, dann unter anderen Voraussetzungen, mit mehr Engagement. Wir können nicht einfach Motorräder an ein Team verkaufen und dann darauf warten, was sie damit tun. Unser Image taucht in den Ergebnissen zu stark auf. Wir müssen 2015 dabei sein, wenn wir uns gut schlagen wollen. Deshalb versuchen wir Voraussetzungen zu schaffen, mit denen wir konkurrenzfähiger als jetzt sein können.»

Schlechte Ergebnisse schaden dem Image. Die Teams Octo Iodaracing (Danilo Petrucci) und PBM (Michael Laverty, Broc Parkes) sind in jeder Hinsicht zu schwach aufgestellt.

«Mit den Ergebnissen in diesem Jahr sind wir nicht zufrieden», unterstreicht Albesiano. «Für bessere Ergebnisse muss mehr investiert werden. Wenn ein Team nicht das Geld hat, um zwei Fahrer zu bezahlen und alle nötigen Tests zu absolvieren... Wenn ein Team nicht die richtigen Fahrer hat... MotoGP ist keine nationale Meisterschaft. Aprilia hat sich zu MotoGP bekannt. Je mehr wir uns einbringen, desto schneller wird sich unsere Performance verbessern. Glauben wir, dass wir nächstes Jahr werksseitig dabei sein sollten? Ja! Wie? Nicht wie dieses Jahr! Wir müssen uns stärker einbringen, mit mehr Ingenieuren. Resultate wie in diesem Jahr können wir schon alleine aus Imagesicht nicht akzeptieren.»

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