Tech3-Yamaha: Pol Espargaró bleibt – Smith raus?
Das französische Tech3-Yamaha-Team erreichte 2013 in der MotoGP-Weltmeisterschaft bis zum Sachsenring-GP dank Cal Crutchlow vier Podestplätze und eine Pole-Position, doch der spätere WM-Fünfte wechselte schliesslich zu Ducati.
Er sah bei Yamaha keine Aufstiegschancen, wegen Rossi und Lorenzo, dazu hatte die Yamaha Motor Coporation noch Pol Espargaró einen Werksvertrag für zwei Jahre verabreicht? «EWas hat Pol schon gewonnen», schimte Crutchlow vor einem Jahr.
Nun, der heute 23-jährige Moto2-Weltmeister von 2013 soll bei Yamaha für die Zukunft aufgebaut werden – wie einst Marc Márquez bei Honda.
Pol schlägt sich in seiner ersten MotoGP-Saison prächtig, der Spanier ist bei Halbzeit WM-Siebter. Als WM-Sechster hätte er laut Vertrag von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen und seinen Teamplatz für 2015 in Richtung eines Konkurrenz-Werksteams wechseln können.
Doch er wird bleiben.Es gibt sowieso keine reizvolle Alternative.
«Um ganz ehrlich zu sein, ich kenne den Vertrag von Pol gar nicht», räumte sein Tech3-Teambesitzer Pol Espargaró gegenüber SPEEDWEEK.com ein. «Ich habe ihn nie gesehen. Er wurde mit YMC abgeschlossen, mit der Yamaha Motor Corporation. Ich weiss nichts über die Details. Ich will sie auch nicht wissen. Ich weiss nur, dass Pol happy ist, wo er jetzt ist, er ist glücklich mit dem Team, er ist happy mit Yamaha. Als er bei Yamaha unterschrieben hat, war die Situation für 2015 und 2016 nicht so klar. Jetzt wissen wir mehr. Valentino hat für zwei weitere Jahre verlängert, er fährt also auch 2016 im Werksteam. Dieser Platz ist also für Pol blockiert. Jetzt warten alle auf den Schachzug von Jorge Lorenzo. Seine Entscheidung wird Auswirkungen auf die Zukunft von Pol haben. Ich denke, es gibt kein Problem, wir werden Pol 2015 wieder bei uns im Tech3-Team haben. Wenn Jorge nur für ein Jahr unterschreibt, hat Pol die Möglichkeit, 2015 bei Tech3 zu fahren und 2016 ins Werksteam aufzusteigen. Aber wir müssen abwarten. Vielleicht unterschreibt Jorge für zwei Jahre.»
«Pol ist in unserem Team, unsere Aufgabe ist es, ihn zu betreuen, auf ihn aufzupassen», ergänzt Poncharal. «Doch wie gesagt: Sein Vertrag wurde mit YMC abgeschlossen.»
Und wie stehen die Aussichten auf eine dritte Saison mit Bradley Smith? Poncharal: «Fifty-fifty, würde ich sagen. Bradley bringt keine schlechten Leistungen, wenn wir vom Sachsenring absehen. Aber er er bringt auch keine aussergewöhnlichen Leistungen. Es ist ein bisschen ähnlich wie bei Stefan Bradl. Es ist erst Bradleys zweite MotoGP-Saison. Man kann aber auch sagen: Es ist bereits sein zweites Jahr. Er kennt die Story. Wir wollen jetzt noch keine Entscheidung treffen; es ist noch ein bisschen zu früh. Aber klar ist: Wenn er bleiben will, muss er sich verbessern. Das weiss er. Wenn ich von verbessern spreche, dann erwarte ich keine Wunder. Denn in Assen hat Bradley die drittschnellste Rennrunde erzielt, er war dort gegen Rennschluss wirklich schnell.»
Smith fuhr 2013 beim Valencia-Test die zweitbeste Zeit, auch 2014 beim Barcelona-Test. Braucht er manchmal einen zusätzlichen Tag, um das beste Set-up zu finden? «Ja, ja, bei diesen Tests war er sooo schnell. Es ist schwierig, dafür eine Erklärung zu finden. Wir wissen, er verfügt über das Potenzial, mit den besten mitzufahren. Seine Performance ist okay. Aber Yamaha erwartet ein bisschen mehr.»